Snoop Dogg ist das, was man getrost als einen Tausendsassa bezeichnen kann. In den vergangenen Jahren veröffentlichte der 36-jährige US-Amerikaner nicht nur Hip-Hop-Alben, die durchaus zu den besten der Welt gehören.
Nein, der Hundeliebhaber spielte in diversen Hollywood-Filmen mit, gründete seine eigene Plattenfirma, brachte eine eigene Modekollektion heraus und produzierte Hardcore-Pornos (kein Scherz!). Nun überrascht der Gangsta-Rapper die Literaturwelt als Autor des Romans "Love Don't Live Here No More" (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 200 S., 14,90 Euro).
Inspirationsprobleme dürfte der als Calvin Broadus geborene Snoop Doggy Dogg - wie er sich noch zu Beginn seiner Karriere nannte - beim Schreiben nicht gehabt haben, denn sein Erstlingswerk ist stark autobiografisch geprägt. Snoop Dogg erzählt darin die Geschichte des Teenagers Ulysses Jeffries, der in den 90er Jahren im kalifornischen Long Beach (Snoops Geburtsort) aufwächst. Mit seiner Mutter und ihrem neuen Freund kommt Ulysses nicht klar, also flüchtet er zu seinen neuen Freunden: Hip-Hopper, Gangster und Drogendealer. Allmählich rutscht der Junge immer tiefer in den Sumpf hinein . . .
"Love Don't Live Here No More" besticht durch seine Authentizität sowie durch eine direkte Sprache. Wie es bei Snoop Dogg nicht anders zu erwarten ist, wird kein Blatt vor den Wort genommen. Schade ist aber, dass bei der deutschen Übersetzung der besondere Slang der amerikanischen Rap- und Hip-Hop-Szene flöten geht.