Essen. Wer wünscht sich nicht, dass unser politisches Bodenpersonal einmal von einer höheren Gewalt zur Rechenschaft gezogen würde - beispielsweise vom Nikolaus.

Lyrik muss nicht immer staubtrockene, schwere Kost sein. Ebenfalls muss sie nicht zwangsläufig aus vergangenen Jahrhunderten stammen, wie die Forendichter von DerWesten im Gedichtespiel regelmäßig unter Beweis stellen. So auch der aktuelle Wochensieger aprilscherz - herzlichen Glückwunsch!

Das Gedichtespiel - Die Regeln

Das Gedichtespiel ist ein Lyrikwettbewerb aus dem Forum von DerWesten. Einmal pro Woche gibt die Redaktion fünf Begriffe vor. Aus diesen sollen die Dichter und Denker des Forums ein Gedicht verfassen, das maximal zwölf Zeilen umfasst. Zu welchem Thema gedichtet wird, bleibt der individuellen Kreativität überlassen, einzig die einzelnen Verse sollten sich reimen. In der vergangenen Woche lauteten die vorgegebenen Dichterworte: Rebellion - verschieben - untertauchen - Hackfleisch - karriert.

Das Gedicht der Woche: Trotzdem

Der alte Mann, der Nikolaus // sah in Berlin nicht fröhlich aus. // Die Politik verschob sich grad // die Rebellion blieb klein und fad.

Wahlversprechen tauchen unter // Hackfleischtheorie winkt munter // endet in dem „falschen Hasen“ // Scheinmanöver lassen rasen.

Der Nikolaus schrieb sehr empört // an die Regierung, was ihn stört: // „Eure Kinder lassen hoffen // ihr jedoch macht mich betroffen. // Sehe eure Winkelzüge // sehe manche dicke Lüge. // Werde euch die Rute schenken // auch für kleinkariertes Denken.

Tage danach konnte man sehn: Nichts war geschehn.

aprilscherz

Alle Gedichte der Vorwoche können Sie in unserem Forum nachlesen. Vielleicht möchten Sie sich ja auch selbst an der nächsten Runde beteiligen. Diese Woche geht es um die folgenden fünf Begriffe:

Lochzange - rechtfertigen - erlauben - Einstandspreis - kommod.

Jede Woche winkt dem Sieger des Gedichtespiels ein Preis. Der Preis für das Gedicht der kommenden Woche: "Gran Via" von Peter Richter (Goldmann Verlag).

Über das Buch:

Madrid in den Neunzigern, das ist ein Moloch voll finsterer Verlockungen und greller Existenzen. Verlockender und greller als das gut sein kann für einen jungen Deutschen mit romantischen Neigungen. Er will sich hier ein Jahr lang dem Studium der spanischen Kunst widmen und kommt sich schon nach wenigen Tagen vor wie im Inneren eines frühen Almodóvarfilms. Das ist erst erschreckend, dann aber auch sehr unterhaltsam, dann wiederum eher traurig, und oft alles zusammen. Peter Richter schickt seinen Helden auf eine spanische Reise, deren Wendungen immer dramatischer werden...

* Das aktuelle Gedichtespiel im Forum

* DerWesten Spezial: Gedichtespiel