Oberhausen. .

Das Leben ist eine Achterbahnfahrt, das wissen wir nicht erst seit Ronan Keatings Hit „Life is a rollercoaster“. Nur in eine Richtung ging es dagegen in den über zwei Jahrzehnten für die „Night of the Proms“, musikalische Einstimmung der Adventszeit im großen Stil. Auch nach 22 Jahren und fast 1000 Konzerten funktioniert die Mischung aus Klassik, Pop und Rock bestens. Zu sehen und zu hören in Oberhausen, wo sich 10 000 Fans in der ausverkauften Arena für Weihnachten parat machten. Personelle Veränderung in diesem Jahr: Die Brasilianerin Alexandra Arrieche hat den Taktstock von Maestro Robert Groslot übernommen, der von Beginn an das Sinfonie-Orchester „Il Novecento“ dirigierte und sich in den Ruhestand verabschiedete.

Ehrfurcht vor John Miles

Nach der etwas durchwachsenen Ausgabe vor einem Jahr liefen die Künstler diesmal wieder zu Hochform auf. Stefanie Heinzmann, Shooting-Star aus der Schweiz, freute sich gleich zu Beginn über die ersten Stehenden Ovationen. Weiter ging’s mit viel Frauenpower, Natasha Bedingfield glänzte vor allem mit ihrer Interpretation von „Purple Rain“. Und Ronan Keating, ehemaliger Front-Mann von Boyzone, ist Everybody’s Darling mit hoher gesanglicher Qualität. Bestes Beispiel: Das Duett mit John Miles beim Cat-Stevens-Klassiker „Father and son“.

Apropos Miles: In diesem Jahr deutlich erschlankt, bleibt der 67-Jährige die Stimme der Promi-Nacht: Wenn Miles mit dem Piano aus dem Hallenboden fährt und „Music“ anstimmt, stehen die Fans immer noch in Ehrfurcht auf. Da nehmen die Simple Minds gerne den Ball auf – Hits wie „Waterfront“, „Belfast Child“ und „Don’t you“ funktionieren mit Orchesterbegleitung eben noch besser.

Die überraschenden Momente gibt es im Finale. Bei der Hommage an David Bowie mit „Heroes“ singt Ronan Keating seinen Part auf Deutsch. Ein echter Held, wenn auch nur für einen Abend...