London. .

Er war zu gelassen, er kannte das Business zu gut, um darunter zu leiden, dass die Masse ihn nur mit dem einen Werk in Verbindung zu bringen wusste. Ja, Peter Shaffer war der Schöpfer von „Amadeus“, erst für die Bühne, dann für jenen Mozart-Film, der 1984 acht Oscars gewann. Einer davon ging für das Drehbuch an den Dramatiker aus Liverpool. Shaffers berühmtester Wurf spiegelte mindestens zwei seiner großen Gaben: Die künstlerische Suche nach der Wahrhaftigkeit nicht allein kalten Fakten zu überlassen. Und sich denen zu widmen, die eine ruhmsüchtige Welt vergaß – denn eigentlich ist „Amadeus“ ein Werk darüber, was es bedeutet, kein Genie zu sein. Oder: Stets neben jemandem existieren zu müssen. Peter Shaffer selbst hatte einen Zwillingsbruder, der Hollywood-Autor war.

„Equus“, eine packende Studie über einen psychisch kranken Stalljungen, oder die feingesponnene „Komödie im Dunkeln“ waren weitere Erfolge des studierten Historikers Peter Shaffer, der Familie und Freunde in Irland besuchte, als ihn am Montag, sehr rasch, der Tod ereilte. Er wurde 90 Jahre alt.