Ein milde lächelnder Meeresgott begrüßt die Rheinschiffer an der Ruhrmündung in Duisburg: Die Büste „Echo des Poseidon“ von Markus Lüpertz, welche die Duisburger Hafen AG dem größten Binnenhafens Europas zum 300. Geburtstag spendierte, ist gestern auf der Mercator­insel am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr enthüllt worden.

Auf einem fünf Meter hohen Betonsockel blickt der über fünf Meter hohe bärtige Männerkopf rheinaufwärts. Zwar ist er seinem Gelsenkirchener „Herkules“ wie aus dem Gesicht geschnitten, aber sehr viel zurückhaltender in Bronze- und Erdtönen koloriert; die Augen sind dunkel, eher geschlossen. Die Oberfläche der Bronzeskulptur ist wulstig vernarbt: Dieser Gott hat schon so manchen Sturm überstanden. Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder lobte bei der Enthüllung jedenfalls ein „wahrlich wunderbares Kunstwerk“.

Markus Lüpertz, der vom Balkon des befreundeten Sammlers Hans Grothe auf der anderen Rheinseite die Mercatorinsel als reizvollen Standort für seinen „Poseidon“ entdeckt hatte, ist damit seinem Ziel, ein Netz seiner Kunstwerke zu knüpfen, näher gekommen. Im Herbst folgt „Uranus“ in Essen.