Duisburg. . Sieger des Niederrheinischen Kabarettpreises 2016 ist der Berliner Sebastian Nitsch. Er folgt den poetisch-leisen Spuren der niederrheinischen Kabarett-Legende Hanns Dieter Hüsch.
Mit Sebastian Nitsch ist 2016 ein Kabarettist zum „Schwarzen Schaf“ gekürt worden, der den poetisch-leisen Spuren der niederrheinischen Kabarett-Legende und des Wettbewerbsgründers Hanns Dieter Hüsch folgt. In der Finalrunde des Wettbewerbs setzte sich am Samstags im fast ausverkauften Theater am Marientor in Duisburg der 1977 in Berlin geborene Nitsch gegen fünf Konkurrenten durch.
„Sebastian Nitsch hat uns überzeugt, weil er aus den kleinen Geschichten des Alltags großes Kabarett macht – urkomisch, politisch und immer wieder überraschend“, begründete die am Niederrhein geborene Komikerin Mirja Boes die Entscheidung der Jury, die lange und kontrovers um die Preisträger gerungen hatte. Der Gewinner erhält 6000 Euro und unternimmt eine Tour auch durch Emmerich, Krefeld, Moers und Wesel, jene Partnerstädte, in denen die Vorrunden des Nachwuchswettbewerbs ausgetragen werden. Diesmal hatten es aus 60 Bewerbern vier Männer und zwei Frauen ins Finale geschafft.
Der mit 4000 Euro dotierte zweite Preis ging an Christoph Tiemann aus Münster, der klassisches politisch-bissiges Kabarett bot, den dritten Platz (2000 Euro) belegt Kai Spitzl aus Köln, den die Jury für seine „herrlich absurde Geschichten“ lobte.
Sebastian Nitsch feierte den Sieg mit einem „Schafstanz“. „Für mich ist der Preis wirklich eine Ehre, denn schon meine Mutter war großer Fan von Hüsch“, bedankte er sich. Nitsch, dessen Programme Titel tragen wie „Unsterblichkeitsbatzen“ oder „Hellwachträumer“, begleitet seine Auftritte mit einer tragbaren elektronischen Klaviatur. In seiner 15-minütigen Programm-Kostprobe ließ er sich „Scheißworte“ wie „jetzt-sofort“ und das viel schönere „späääter“ auf der Zunge zergehen. Und in seiner Zugabe fand er das „kleine Glück“, das dann langsam ins Publikum entschwand...