Bochum. Auf dem Sprung zur großen Karriere: Das Piano-Duo Grandbrothers aus Bochum, gerade erst beim Haldern Pop, bald schon auf der c/o pop in Köln.
Lukas Vogel (28) und Erol Sarp (ab Samstag 30) haben sich beim Studium am Düsseldorfer Institut für Musik und Medien kennengelernt. „Vom ersten Semester an sind wir Freunde geworden und haben auch in der Freizeit viel miteinander gemacht“, sagt Vogel. „Musikalisch“, ergänzt Sarp, „haben wir zwar schon unterschiedliche Hintergründe, aber mittlerweile decken sich die Sachen, die wir gerne hören und gut finden, schon sehr. Und spätestens nach unseren ersten Tests und Proben war klar, dass die Chemie stimmt.“
2011 gründeten sie „Grandbrothers“, ein Duo, bei dem der Konzertflügel (grand piano) den Ausgangspunkt für einen Sound bildet, der klassische Kompositionen mit elektronischen Klängen und modernen Produktionstechnik verbindet.
Ihr Lebensmittelpunkt ist derzeit Bochum. Vogel, der in Recklinghausen als Entwicklungsingenieur arbeitet und digitale Musikinstrumente programmiert, lebt hier: „Bochum war für mich zum Wohnen die attraktivste Stadt im Umkreis. Momentan steht unser Flügel bei mir in der Wohnung, deshalb kann man sagen, das wir von da aus operieren.“
Schon bevor ihr Debütalbum „Dilation“ im März erschien, hatte das Feuilleton sie zu seinen neuen Lieblingen erkoren. „Wenn man die FAZ aufschlägt und sich da dann sieht, das macht einen schon ein bisschen stolz“, sagt Sarp, „gerade wenn man bedenkt, dass wir noch ganz am Anfang stehen. Und das Gute ist, dass wir in den verschiedensten Formaten und Medien stattfinden – sowohl in Feuilletons als auch in seriösen Musikmagazinen und hippen Blogs. So ist ja auch ein bisschen unsere Musik. Sie ist sowohl experimentell, als auch Pop.“ Nicht von ungefähr traten sie in diesem Jahr auch schon beim „Haldern Pop“-Festival auf und tun das auch am Wochenende bei der c/o pop in Köln.
Experimentell in dem Sinne, dass Sarp und Vogel ausprobieren, welche Klänge man dem Flügel außer den herkömmlichen sonst noch entlocken könnte. „Dabei war dann sicherlich John Cage inspirierend, weil der sich dem Klavier auf eine ganz andere, damals neue Art genähert hat“, sagt Vogel, „auch die ,Minimal Music’ von Steve Reich hat einen großen Einfluss auf unsere Kompositionen, ebenso wie Ryuichi Sakamato und Alva Noto, die mit ihrer Art des Live-Samplings einen ganz eigenen Stil kreiert haben.“
Der Sound der Grandbrothers entwickelt sich ständig weiter. „Wir schielen so langsam aufs zweite Album und haben schon erste Ideen und Stücke, die wir demnächst auch live ausprobieren werden“, verrät Sarp. Noch ein Grund, die nächsten Konzerte nicht zu verpassen.
Grandbrothers bei der c/o pop in Köln: 22. August, 20 Uhr, Kleiner Sendesaal des WDR im Funkhaus Wallrafplatz.Tickets: 12 € (plus VVK), AK: 15 €, 5. September, 19 Uhr, Lange Nacht der Museen Aachen.