Weimar. Die Museen der Klassik Stiftung sind das Pfund, mit dem die Stadt Weimar wuchert. Umso befremdlicher, dass die Stadt ihre Anteile reduzieren will.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat die Absicht der Stadt Weimar kritisiert, die städtischen Zuwendungen für die Klassik Stiftung zu verringern. Dass die Stadt ein Fragezeichen hinter die Stiftungsfinanzierung setze, sei irritierend, sagte Grütters am Samstag in Weimar. "Ich finde diesen Vorgang bemerkenswert." Sie reagierte damit auf einen kürzlich gefassten Beschluss des Stadtrates. Danach will die Stadt nach Ablauf der derzeitigen Vereinbarung Ende 2016 ihren Zuschuss deutlich reduzieren.
Die Klassik Stiftung, zu der auch die Museen für die Dichter Goethe und Schiller und das Bauhaus-Museum in Weimar gehören, ist die zweitgrößte Kulturstiftung in Deutschland. Sie wird anteilig von Bund, Land und Kommune finanziert. Grütters schloss aus, dass der Bund bei einer Kürzung der städtischen Anteile einspringt.
Bund und Land tragen jeweils 45 Prozent der Stiftungskosten
"Der Bund leistet nicht den Ausgleich, wenn sich andere Hoheitsträger zurückziehen", sagte die Kulturstaatsministerin. Bund und Land tragen jeweils 45 Prozent der Stiftungskosten, das sind jährlich insgesamt rund 21 Millionen Euro. Die Stadt hat bislang 10 Prozent übernommen - mehr als 2,0 Millionen Euro pro Jahr.
Der Bund sei bereit, den Mehraufwand für gestiegene Personalkosten zu übernehmen, sagte Grütters. Für den Zeitraum 2017 bis 2021 muss die Finanzierung neu verhandelt werden. Der voraussichtlich im Herbst beginnende Neubau des Bauhaus-Museums und der Umbau des Weimarer Stadtschlosses werden zudem aus einem Sonderinvestionsfonds des Bundes bezahlt. (dpa)