Essen. . Die Dortmunder Journalistin Gabriella Wollenhaupt präsentiert den 25. Roman über die fiktive Polizeireporterin Maria Grappa. Die Story handelt von Kindesmissbrauch.

Ihre Hartnäckigkeit ist das Mindeste, was die Polizeireporterin Maria Grappa und ihre Erfinderin, die Dortmunder Journalistin Gabriella Wollenhaupt, miteinander verbindet. Fast Jahr um Jahr erscheint ein neuer Roman – „Grappa und die stille Glut“ ist die Nr. 25. Die fängt ihre Leser mit einer abgrundkomischen Szene zu Beginn, in der eine 72-jährige Stalkerin erotische Tänze für einen von ihr dringendst verehrten Priester aufführt...

Was folgt, ist eine Story um Kindesmissbrauch, die in eine Jahrzehnte zurückliegende Vergangenheit führt. Aus dieser Zeit scheint auch das Bild von einer Zeitungsredaktion zu stammen, das die Grappa-Krimis vermitteln. Das Sommerloch etwa, dem sich Grappas Idee zu einer Serie über Stalking verdankt, gibt es heute nur noch auf dem stillen Lande, nicht in selbsternannten Metropolen wie Grappas Wirkungsort Bierstadt.

Nette Details am Rande

Dessen „Tagblatt“-Redaktion besteht aus lauter gut funktionierenden Comic-Figuren, wie überhaupt dieser Grappa weniger von der Aufklärung des Falls und der damit verbundenen Missstände als vielmehr von den netten Details am Rande lebt. Der im Afrika-Urlaub aufblühenden Kulturredakteurin etwa oder der ruhestandsscheuen Bäckereibesitzerin, die Grappa fast täglich das Frühstück macht.

Gabriella Wollenhaupt: Grappa und die stille Glut. Grafit, 224 S., 9,95 €.