München. Der verurteilte Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi malt Bilder im Stil großer Avantgarde-Künstler. Er will die Kunstzene jetzt mit seinem eigenen Namen aufmischen. In München stellt er seine Werke nun aus.

Als Meisterfälscher machte er Millionen, als Meisterfälscher wurde er berühmt - und als solcher wurde er 2011 verurteilt. Beltracchi führte die Kunstwelt hinters Licht - und brüskierte Kenner und Gutachter, die seine Werke berühmten Malern zuordneten.

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Wolfgang Beltracchi, bekanntgeworden als Kunstfälscher, will jetzt die Kunstszene unter seinem eigenem Namen erobern. "Es hat sich bestätigt, dass sowohl bei den Fachleuten als auch beim allgemeinen Publikum enormes Interesse für seine neuen Arbeiten herrscht", sagte am Donnerstag der Münchner Galerist Curtis Briggs. In seinem "art room9" sind von Freitag an Beltracchis Werke erstmals in Deutschland zu sehen. Noch bevor die Öffentlichkeit die Schau sah, waren 14 der 25 Bilder in farb- und ausdrucksstarker Stilvielfalt bereits verkauft. Preisspanne: Rund 8000 Euro bis 78 000 Euro.

Freiheit, nicht an einen Stil gebunden zu sein

Der Titel der Schau "Freiheit" beziehe sich sowohl auf Beltracchis Haftentlassung im Januar - als auch auf die Freiheit, seine Bilder unter eigenem Namen zu zeigen und sich nicht an den Stil eines Künstlers halten zu müssen.

Beltracchi hatte bis zu seiner Verhaftung 2010 sein Talent eingesetzt, um Bilder im Stil großer Künstler zu malen: Max Ernst, Heinrich Campendonk und viele andere. Er verdiente damit Millionen. Der 64-Jährige und seine Frau Helene wurden 2011 verurteilt, konnten aber im offenen Vollzug weiter arbeiten. Die Bilder sind bis 23. Oktober in München zu sehen. (dpa)