Berlin. .
Mit einer weltweiten Lesung wollen Autoren und Kulturschaffende am Dienstag, 21. April, an den Beginn der Massaker an Armeniern vor 100 Jahren erinnern. Zu der Aktion haben im vergangenen Jahr mehr als 350 Unterzeichner aufgerufen, darunter die Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa, Herta Müller, Elfriede Jelinek, Orhan Pamuk, John M. Coetzee und der am Montag verstorbene Günter Grass.
Wie der Berliner Festivalleiter Ulrich Schreiber mitteilte, wollen sich mehr als hundert Institutionen auf allen Kontinenten beteiligen. Für die Lesung wurden zwei Kapitel aus Varujan Vosganians „Buch der Finsternis“ ausgewählt.
Vor 100 Jahren waren in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, hunderte armenische Intellektuelle verhaftet, deportiert und meist ermordet worden. Insgesamt fielen den etwa zwei Jahre dauernden Gräueltaten im früheren Osmanischen Reich nach armenischen Schätzungen bis zu 1,5 Millionen Menschen zum Opfer. Die Türkei geht von deutlich weniger Toten aus.