Paris. Die Velázquez-Schau in Wien galt als umfassend. Paris legt mit 100 Werken des spanischen Hofmalers kräftig zu. Jetzt wurde die Schau eröffnet.

Mit über 100 Werken widmet das Pariser Grand Palais dem spanischen Barockmaler Diego Velázquez (1599-1660) die bisher größte Ausstellung in Frankreich. An dem Event hätten der spanische König Felipe VI. und seine Frau Letizia teilnehmen sollen. Nach dem Flugzeugunglück in Südfrankreich hatte das Paar jedoch seinen Staatsbesuch bei Präsident François Hollande am Dienstag abgebrochen.

Die am Mittwoch eröffnete Retrospektive stellt den Werken von Velázquez auch Bilder seiner Zeitgenossen wie Peter Paul Rubens, Jusepe de Ribera und Francisco Pacheco gegenüber. Von Velázquez konnte das Grand Palais 57 Gemälde vereinen, darunter einige seiner Meisterwerke.

Papstpoträt einer der Höhepunkte

Das Papstporträt von Innozenz X. gehört zu den Höhepunkten. Laut des Kurators der Ausstellung, Guillaume Kientz, soll es seit seinem Entstehen im Jahr 1650 erst dreimal ausgeliehen worden sein. Auf dem Ölgemälde ist der damals 75-jährige Papst als Dreiviertelfigur in einem breiten Stuhl sitzend zu sehen.

Eine Legende sagt, dass der Kirchenfürst beim Anblick seines Porträts ausrief: "Troppo vero", zu echt. Das Werk reiht sich in die großen Papstporträts von Raffael, Tizian und El Greco ein.

Sein Lebenswerk in einer Kunstschau

Die Werkschau zeigt Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers, der mehr als 35 Jahre seines Lebens als Porträtmaler am spanischen Hof verbrachte. Die Pariser Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien entstanden.

Dort war die Ausstellung zuvor mit mehr als 45 Exponaten zu sehen. In den Sammlungen des Wiener Museums befinden sich rund ein Dutzend Gemälde des Malers - nach dem Prado in Madrid der größte Bestand an Velázquez-Bildern. (dpa)