. . Die Ruhrkunstmuseen machen vor, was alles gelingen kann, wenn Ideen ruhrgebietsweit gedacht werden. Jetzt soll das Projekt, bei dem Museen miteinander kooperieren, zu einer Institution werden.

Am Anfang, im Kulturhauptstadtjahr, wollten die 20 Kunstmuseen des Reviers nur ihre jährlich 130 Ausstellungen auf 45.000 Quadratmetern Fläche gemeinsam bewerben. Mit Bustouren von einem Museum zum anderen etwa.

Heute ist weit mehr draus geworden: Ein Motor. Gemeinsam stemmt man Projekte wie die „Ruhrkunstszene“ im vergangenen Jahr („Zehn Museen, 50 Künstler, eine Ausstellung“) oder die große „China 8“-Schau in diesem. Gemeinsam kümmert man sich mit bislang acht „Neuenthüllungen“ nach einer restaurierenden Generalüberholung um Kunstwerke im öffentlichen Raum des Ruhrgebiets, die vielfach zu vergessenen „Bodenschätzen“ der Region wurden.

Gemeinsam organisiert man Fortbildungen für die Museumspädagogik und bietet eine übersichtliche Matrix an, die zeigt, welches Museum zu welchen Kunst-Themen Angebote für Schulklassen macht. Der gemeinsame Museumsführer „Ruhr Selection“ mit Insider-Tipps von Direktoren wurde übrigens zu 60 Prozent von Revierbürgern bestellt.

"Trendmarke des Jahres"

Die Ruhrkunstmuseen waren 2013 „Trendmarke des Jahres“. Doch für Hans Günter Golinski, Direktor des Bochumer Museums, und Christine Voigt, Direktorin der Oberhausener Ludwiggalerie, ist wichtiger, dass die Häuser durch „Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ das Kirchturmdenken überwunden und sich allesamt weiterentwickelt haben. Die beiden scheiden nun nach drei Jahren als Sprecher-Duo der Ruhrkunstmuseen aus – an einer Wegmarke. Denn bislang ist die Koordination der Ruhrkunstmuseen bei der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) in Oberhausen angesiedelt; aber diese begrenzte Projektförderung läuft aus.

Vom Projekt zur Institution

Man hofft nun, dass die Ruhrkunstmuseen von einem Projekt zu einer Institution werden können – in einer Arbeitsgemeinschaft mit der RTG und den Urbanen Künsten Ruhr unter dem Dach des Regionalverbands Ruhr. „Nur so können wir gemeinsam Sponsoren suchen und unsere Kooperation vorantreiben“, sagt Hans Günter Golinski, „bis hin zum Austausch von Teilen unserer Sammlungen.“