London. Der deutsche Maler Gerhard Richter ist weiterhin sehr gefragt. Nach einem Rekordpreis bei Sotheby's bringen seine Werke auch bei Christie's Millionen.
Eine Ansicht des Schweizer Vierwaldstättersees in Schwarz und Grautönen von Gerhard Richter ist in London für umgerechnet mehr als 21 Millionen Euro unter den Hammer gekommen. Das Ölgemälde "Vierwaldstätter See" aus dem Jahr 1969 war eines von drei Werken des 83 Jahre alten deutschen Malers, das am Mittwochabend im Auktionshaus Christie's den Besitzer wechselte. Zusammen brachten sie knapp 36 Millionen Euro ein. Am Vorabend hatte ein abstraktes Gemälde Richters bei einer Auktion im konkurrierenden Auktionshaus Sotheby's mit rund 41 Millionen Euro einen Rekordpreis für den Maler erzielt.
Die Bieter kamen am Mittwoch aus 40 verschiedenen Ländern und von sechs Kontinenten, wie Christie's mitteilte. Insgesamt gaben sie rund 157,6 Millionen Euro für Kunst der Nachkriegszeit und der Gegenwart aus. "Das Interesse für zeitgenössische Kunst ist enorm gewachsen, aber in einem Maßstab, der nachhaltig ist", kommentierte Francis Outred, der in dem Auktionshaus für diese Epoche zuständig ist.
Twombly erzielt Höchstgebot
Er freue sich besonders, dass in der Woche von Richters 83. Geburtstag dessen Bild des Vierwaldstättersees - "eines seiner großartigsten Bilder" - so gefragt gewesen sei, sagte Outred. Der Vorbesitzer hatte das melancholische Gemälde 1973 erworben, nachdem es in einer Ausstellung im Münchner Haus der Kunst zu sehen gewesen war.
Am meisten war einem Käufer ein Werk des US-Malers Cy Twombly (1928-2011) wert, er bezahlte für "Untitled (New York City)" aus dem Jahr 1970 rund 19,7 Millionen britische Pfund (etwa 26,5 Millionen Euro). Es ist Christie's zufolge das letzte Bild aus Twomblys berühmter Serie von "Tafel"-Bildern, die an beschriebene Schultafeln erinnern.
"Study for a Head" (Studie für einen Kopf) des Iren Francis Bacon (1909-1992) aus dem Jahr 1955 brachte rund 10 Millionen Pfund (13,5 Millionen Euro). Versteigert wurden auch Werke von Damien Hirst, Andy Warhol, Tracey Emin und Georg Baselitz.(dpa)