Die Sex-Expertin Paula Lambert berät in ihrer Sixx-Sendung "Paula kommt!" und als Kolumnistin in der Männerzeitschrift "GQ". Auch "Shades of Grey" hat sie sich angeschaut. Im Interview mit Alisa Augustin erzählt sie, was sie davon hält und was die Verfilmung mit dem "Pferdeflüsterer" gemein hat.

Wie erklären Sie, dass gerade Shades of Grey so erfolgreich wurde?

Paula Lambert: Zum einen ist "Fifty Shades of Grey" eine klassische Liebesgeschichte, im Grunde der Traum jeder Großstadtfrau: Sie trifft einen neurotischen, kaputten Typen und dreht ihn im Laufe von drei sehr dicken Bänden um und macht nicht nur den perfekten Liebhaber aus ihm, der er auf seine Art ja schon ist, sondern auch noch den perfekten Partner. Das reizt alle Frauen, weil wir wissen: Die meisten wollen, dass der Mann so ist, wie er ist – aber noch mehr, wie sie es will.

Würden Sie sagen, dass das Buch das Sexleben der Menschen in einer gewissen Weise verändert hat?

Lambert: Ja, ich weiß das aus meiner "GQ"-Kolumne, wo ich Zuschriften kriege von sehr vielen Männern, die eine Zeit lang wirklich verunsichert waren: Was wollen die Frauen plötzlich von uns?

Warum müssen wir sie mit Handschellen fesseln? Das Gute daran ist aber, dass die Leute angefangen haben, über ihre Bedürfnisse zu sprechen. Das Buch hat immerhin erreicht, dass die Kommunikation über das Thema Sex wieder richtig ins Rutschen geraten ist.

Mit wem sollte man als Frau denn ins Kino gehen? Mit dem Partner oder mit der besten Freundin?

Lambert: Gehen Sie mit der besten Freundin. Wenn der Partner extrem neugierig ist, dann würde ich den mitnehmen, ich glaube aber, das wird so ein „Pferdeflüsterer“-Phänomen. Da waren auch nur Männer, die mit verschränkten Armen und bockigen Gesichtern neben ihren Frauen saßen, weil es sie im Grunde nicht interessiert hat.