Essen. . China und Hundertwasser, Karl Lagerfeld und viele Fotografien: Das zeigen die Kunsttempel in diesem Jahr. Ein kurzer Überblick.

Ausstellungsereignis des Jahres an Rhein und Ruhr könnte „China 8“ werden, jene Mega-Schau, die aktuelle Kunst aus dem Reich der Mitte in neun verschiedenen Museen der Region zugleich präsentiert und für so manches beteiligte Haus auch das Highlight des Jahres darstellt. Das Duisburger Lehmbruck zeigt Skulpturen aus China, das Kunstmuseum Mülheim Installationen und junge Kunst, das Kunstmuseum Gelsenkirchen Tuschmalerei und Kalligrafie, die Kunsthalle Recklinghausen junge und kritische Malerei, das Duisburger Museum Küppersmühle dagegen etablierte Malerei.

Film und Video werden im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl zu sehen sein, Installationen und Angewandte Kunst im Osthaus Museum Hagen und Fotografie im Essener Folkwang. Das NRW-Forum Düsseldorf bildet das Entrée zur Ausstellung und versammelt Werke mehrerer beteiligter Künstler diverser Sparten. Insgesamt werden 80 Künstler präsentiert (15.5.-13.9.)

Bundeskunsthalle Bonn

Die Bundeskunsthalle in Bonn geht mit der Karl-Lagerfeld-Ausstellung „Modemethode“ auf Zuschauerfang (27.3.-13.9.), aber spannender verspricht das Ausstellungsprojekt auf dem Dachgarten des Hauses zu werden: Dort setzen sich 15 zeitgenössische Künstler unter dem Titel „Ärger im Paradies“ (24.4.-25.10.) mit dem Gärtnern auseinander. Ferner zeigt das Museum eine Retrospektive auf die Konzeptkünstlerin Hanne Darboven (11.9.-17.1.2016). Anschließend gibt es „Japans Liebe zum Impressionismus“ zu sehen – Bilder von Monet bis Renoir aus japanischen Sammlungen (9.10.-21.2.).

Ludwiggalerie Oberhausen

In der Bundeskunsthalle ist die Fotografin Herlinde Koelbl derzeit mit ihrer „Targets“-Serie über Zielscheiben in aller Welt zu sehen, die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen zeigt ab dem 25. Januar eine Retrospektive auf das Gesamtwerk der 74-Jährigen Grand Dame, von „deutschen Wohnzimmern“ über „Spuren der Macht“ bis „Haare“: Herlinde Koelbl – Fotografien von 1980 bis heute (25. 1.- 3.5.) Es folgt eine Ausstellung über „Das Ruhrgebiet in der Kunst“ unter dem vielversprechenden Titel „Green City“ (10. 5.-13. 9.).

Museum Ludwig Köln

Das Kölner Museum Ludwig zeigt unter dem Titel „Alibis“ eine Retrospektive auf Sigmar Polke (1941-2010), der lange Jahre der teuerste aktuelle Künstler war (14.3. – 5.7.). Zudem widmet das Haus dem Informel-Riesen Bernard Schultze eine Ausstellung „Zum hundertsten Geburtstag“ (30.5.–1.11.), es beherbergt schließlich einen Großteil von Schultzes Nachlass.

Folkwang Essen

Den Krieg und seine Bilder rückt die Ausstellung „Conflict, Time, Photography“ (10.4.-5.7.) im Museum Folkwang in den Blickpunkt. Es geht um künstlerische Auseinandersetzungen und Ikonen der Kriegsfotografie mit rund 200 Exponaten aus der Zeit zwischen 1855 bis 2013.

Osthaus Museum Hagen

Die freie Gestaltung des eigenen Umfelds, ökologische Balance und ein Austausch der Kulturen: Was den „weisen Rebellen“ Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) antrieb, ist bis heute aktuell. Das Osthaus Museum Hagen bietet eine Gesamtschau mit circa 130 Werken aus Schaffensphasen des Österreichers (1.2.-10.5.).

Schloss Moyland

Das niederrheinische Beuys-Museum Schloss Moyland zeigt unter dem Titel „Around The World“ noch einmal Farbfotografie vor 1914 – ausgehend von der Ausstellung des Bonner Landesmuseums zu diesem Thema, ergänzt um Fotoarbeiten aus dem eigenen Bestand (18.1.-26.4.)

Bottroper Quadrat

Das Josef-Albers-Museum im Bottroper Quadrat präsentiert „Wandzeichnungen“ des amerikanischen Minimalisten Sol LeWitt (31.5. - 30.8.) und anschließend eine Werkübersicht des Foto-Riesen Walker Evans (1903-1975) der mit seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen stilbildend nicht nur für die US-Fotografie wurde („Tiefenschärfe/Depth of Field“, 27.9.- 10.1.)

LWL-Museum Münster

Nach der Wiedereröffnungsschau mit britischer Malerei rückt man in Münster Zero-Künstler Otto Piene (1928-2014), dessen „Silberne Frequenz“-Installation die Außenfassade des Museums prägt, in den Mittelpunkt, als Lichtkünstler (13.7.-20.9.). Außerdem toben die Grüffelos und andere Tiere des Kinderbuch-Malers Axel Scheffler durchs Museum („Sag, was ist das für ein Tier?“, 14.2.-9.8.)