Washington. .

Die Auseinandersetzung um die Filmsatire „The Interview“ mit der fiktiven Ermordung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un ist längst selbst zum filmreifen Thriller geworden. Was als Hackerangriff auf das Filmstudio Sony Pictures begann, führt nun zu politischen Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang.

Die USA wollen sicher herausgefunden haben, dass Nordkorea hinter dem Hackerangriff steckt. Präsident Obama kündigte eine „angemessenen Reaktion“ an. Nordkorea hingegen wies die Anschuldigungen am Samstag vehement zurück und warf den USA Verleumdung vor. Am Sonntag drohte die Nationale Verteidigungskommission mit einem militärischen Angriff auf US-Boden, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf nordkoreanische Staatsmedien berichtete. Nordkorea werde einen „ultra-harten Reaktionskrieg führen, der sich gegen das gesamte US-Festland richtet“, hieß es demnach. Laut „New York Times“ haben die USA China um Unterstützung gebeten. Peking solle helfen, künftige nordkoreanische Cyberattacken zu blockieren. Praktisch die gesamte Telekommunikation Nordkoreas läuft über von China betriebene Netzwerke.

Die Situation erinnert in Teilen an den Inhalt eben des Films, der Anlass für den Ärger ist. Schließlich bedroht in „The Interview“ Kim Jong Un die Welt mit seinen Atomraketen. Vor einigen Wochen stahlen Hacker zunächst enorme Datenmengen, darunter pikante E-Mails, dann erhielten Kinobetreiber Drohungen.

Der Stopp des Kinostarts wird als Einknicken gewertet und bedeutet einen Imageverlust für Sony.