Duisburg. . Die Küppersmühle im Innenhafen wird nach dem Dach-Debakel mit einem Anbau um 2600 Quadratmeter erweitert, Ulrich und Sylvia Ströher bezahlen.

Das Stahlskelett für die einst geplante spektakuläre Erweiterung des Museums Küppersmühle im Duisburger Innenhafen ist abgebaut, Zeuge allzu hochfliegender Pläne. Dabei könnte erst eine Erweiterung der Ausstellungsfläche die ganze Bandbreite der Sammlung Ströher zeigen, die das Museum beherbergt: die mit 1500 Werken größte Privatsammlung zur deutschen Kunst der Nachkriegszeit. Sie entstand, als die Wella-Erben Ulrich und Sylvia Ströher 2005 für einen Schätzpreis von 50 Millionen Euro die Sammlung des Duisburger Baulöwen und Kunstprotzes Hans Grothe übernahmen.

Architekten der Elbphilharmonie

Die Küppersmühle-Erweiterung auf dem Dach sollte 30 Millionen Euro kosten, zu einem Drittel finanziert von der Stadt, dem Land NRW und der Evonik AG; als sie wegen einer Baufirmenpleite und explodierender Kosten scheiterte, brachte sie die Duisburger Wohnungsbaugesellschaft Gebag an den Rand des Ruins, die auf den schon angefallenen Kosten sitzenblieb.

Sylvia und Ulrich Ströher, die zu den 50 reichsten Deutschen gezählt werden, haben sich nun dazu entschlossen, eine viergeschossige Erweiterung an der Ostseite des Museums zu finanzieren. Die Ausstellungsfläche wächst damit um 2600 Quadratmeter auf 6200. Mit der Erweiterung beauftragt wird das Schweizer Architektenbüro Herzog & de Meuron, das nicht nur die Münchner Bayern-Arena, das „Vogelnest“-Stadion in Peking und die Elbphilharmonie entworfen hat, sondern auch den 1999 eingeweihten Umbau der denkmalgeschützten Küppersmühle sowie die gescheiterten Dachgeschosspläne. Nach einer einjährigen Planungsphase soll 2016 der erste Spatenstich für die Museumserweiterung erfolgen, mit ei­ner Fertigstellung wird für das Jahr 2018 gerechnet. Sobald die Planungen abgeschlossen sind, teilte das Museum gestern mit, wolle man sie der Öffentlichkeit vorstellen. Über die voraussichtlichen Baukosten hüllen sich die Verantwortlichen noch in Schweigen.