Wiesbaden. .
Wiedergutmachung für einen Kunstraub der Nazis: Das Landesmuseum Wiesbaden kauft jüdischen Erben das Gemälde „Die Labung“ von Hans von Marées für 200 000 Euro ab. Bürger der hessischen Landeshauptstadt spendeten dafür 35 000 Euro, so Museumsdirektor Alexander Klar. „Die Labung“ hatte bis 1935 dem jüdischen Unternehmer Max Silberberg aus Breslau gehört, der seine Kunstsammlung auf Druck der Nationalsozialisten verkaufen musste. Eine Wiesbadener Familie vermachte das Bild 1980 dem Museum. Klar gab es den Silberberg-Erben zurück. Diese willigten in einen Verkauf ein, weil das Museum einen guten Ruf mit der Rückgabe von Raubkunst hat.
Die 200 000 Euro werden zu je einem Drittel von der Kulturstiftung der Länder und vom Förderverein des Museums getragen. Das letzte Drittel wollte das Museum mit einem Appell an den Bürgersinn der Stadt sammeln. „Wiesbaden schafft die Wende!“, hieß die Aktion. Sieben Wochen hing das Gemälde mit der Rückseite zum Publikum. Bei einem Erfolg der Spendenaktion sollte es wieder gezeigt werden. Es seien Spenden zwischen 5 und 1500 Euro eingegangen, sagte Klar. Er zeigte sich zufrieden, auch wenn das Sammelziel nicht erreicht wurde. Für die fehlende Summe springt die Hessische Kulturstiftung ein, so dass Klar das Bild tatsächlich umdrehen und an seinen Platz hängen konnte.