Viele Amphibien machen sich ab März auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Naturschützer helfen ihnen, damit ihnen auf den Straßen nichts passiert.
Manchmal müssen Mensch und Kröte zusammenarbeiten. Denn in diesen Wochen begeben sich viele Amphibien auf eine Wanderung. Amphibien sind eine Unterart der Wirbeltiere. Zu ihnen zählen Frösche und Kröten. Jedes Jahr im März verlassen sie ihr Winterquartier, um Tümpel und Teiche aufzusuchen und dort ihre Eier abzulegen. Solche Tümpel oder auch Teiche heißen Laichgewässer.
„Kröten sind besonders laichorttreu. Das heißt, sie gehen immer dahin zurück, wo sie geboren wurden“, sagt Cora Ruhrmann, die beim Naturschutzbund Ruhr arbeitet. Außer Kröten und Fröschen wandern auch andere Amphibien, zum Beispiel Molche.
Eine gefährliche Strecke für die Kröten
Für die Tiere ist diese Wanderung jedoch sehr gefährlich. „Viele Straßen liegen zwischen dem Geburtsort und dem Wohnort der Kröte. Somit versperren sie den Tieren den Weg“, erklärt Cora Ruhrmann. Deshalb bauen Naturschützer zu Beginn der Laichwanderung Schutzzäune auf. Sie hindern die Tiere daran, die Straße zu überqueren. Dabei arbeiten die Helfer direkt an den Straßenrändern und erleben hautnah mit, wie gefährlich es für die Kröten werden kann.
Aber mit dem Bau der Zäune ist die Arbeit für die Naturschützer noch nicht getan. „Was viele Menschen nicht wissen, ist, dass Kröten nachtaktiv sind. Das heißt, tagsüber kann man keine Kröten retten. Die Tiere wandern die Zäune entlang und wir sammeln sie ein und tragen sie über die Straße“, erklärt Cora Ruhrmann. „Wir beginnen damit oft erst um 22 Uhr oder um Mitternacht. Um zwei Uhr nachts hören die Kröten dann meistens auf zu wandern. Früh morgens gehen wir dann noch mal hin, um die Nachzügler abzuholen.“
Kröten sind Teil des Ökosystems
Aber wieso ist es eigentlich so wichtig, Kröten und Frösche zu schützen? Nicht nur Autos gefährden die Tiere. Ein großes Problem neben dem Straßenverkehr ist auch der Klimawandel. Dabei sind die Kröten ein wichtiger Teil des Ökosystems. „Je vielfältiger und desto mehr Arten wir haben, desto stabiler ist unser Ökosystem“, sagt Cora Ruhrmann.