Das Projekt „SchoolFood4Change“ will das Essen in Schulen und Kitas verändern. Die Idee ist: Wo viele Menschen essen, bewirkt man auch viel.
Currywurst mit Pommes? Fischstäbchen mit Kartoffelbrei? Spaghetti mit Bolognese aus Rindfleisch? Das sind typische Gerichte, die mittags in Schulen angeboten werden. Viele Kinder essen montags bis freitags nicht zu Hause, sondern in der Schule oder in der Kita. Auch viele Erwachsene kaufen sich ihr Mittagessen in einer Kantine. Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2020 über 12,4 Milliarden Essen außer Haus verkauft!
Wie und was wir essen, wirkt sich auf das Klima aus. Es geht um den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2). In der Landwirtschaft, bei der Ernte, bei der Weiterverarbeitung, beim Transport, im Handel und bei der Essenszubereitung wird viel CO2 ausgestoßen, zum Beispiel weil viele Maschinen beteiligt sind und Düngemittel verwendet werden.
Essen und Nürnberg machen mit
Die Europäische Union hat deswegen ein neues Projekt angestoßen. Es heißt „SchoolFood4Change“ (übersetzt etwa: Schulessen im Wandel). Das Ziel ist: Wie in Schulen und Kitas gekocht wird, soll sich grundsätzlich ändern. Denn wo ganz viele Menschen essen, kann man auch ganz viel bewirken.
In Deutschland machen zwei Städte mit: Essen und Nürnberg. Hier soll ausprobiert werden, wie man am besten nachhaltiges und gesundes Essen anbietet. Immer mehr Einrichtungen sollen dabei voneinander lernen.
Keine Erdbeeren im Januar
Aber was heißt nachhaltiges Essen? Es soll zum Beispiel deutlich mehr vegetarisch gekocht werden. Das Obst und Gemüse, das zubereitet wird, soll aus der Region kommen. Und es soll nur das verwendet werden, was zu dieser Jahreszeit gerade wächst. Also zum Beispiel keine Erdbeeren im Januar und kein Rosenkohl im Juli.
Insgesamt sollen vor allem weniger Fleisch- und Fischgerichte angeboten werden, nur etwa einmal pro Woche. Dafür will man dann genau schauen, wo das Fleisch herkommt und wie die Tiere gehalten wurden.
Die Ideen des Projekts „SchoolFood4Change“ sollen in ganz Europa an 1000 Schulen und Kitas ausprobiert werden. In Essen und Nürnberg werden 80 Einrichtungen dabei sein.
Gut für die Gesundheit
Wissenschaftler haben schon lange festgestellt: Wenn wir unsere Ernährung umstellen würden, wäre das nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für uns Menschen und die Tiere. Man wäre zum Beispiel gesünder, wenn man doppelt so viele Hülsenfrüchte (wie Linsen oder Erbsen), Obst, Gemüse und Nüsse essen würde und nur halb so viele tierische Produkte.
Einige Forscherinnen und Forscher haben sogar schon einen „Speiseplan für die Zukunft“ gemacht, die „Planetary Health Diet“ (übersetzt: planetare Gesundheitsdiät). In Schulen und Kitas, die diesem Speiseplan folgen, könnten mittags zum Beispiel Vollkorn-Spaghetti mit Linsenbolognese auf dem Teller landen. Oder Falafel und Hummus aus Kichererbsen. Oder frischer Fisch mit Kartoffelbrei, der nicht aus der Tüte kommt, sondern frisch gekocht wurde.