Durch das ständige Lüften kühlen die Klassenräume schnell ab. Luftfilter gibt es längst nicht überall. Schülerin Paula ärgert sich darüber.

Als Kinderreporterin hat Paula Klest schon mehrmals einen Artikel für die Kinderseite geschrieben. Jetzt hat sich die Zwölfjährige aus einem anderen Grund in der Kinderredaktion gemeldet. Paula regt sich darüber auf, dass es an ihrer Schule jetzt im Klassenraum wieder so kalt ist wie im letzten Jahr. Der Grund: Es muss regelmäßig gelüftet werden. Paula findet es nicht gut, dass es keinen Luftfilter in der Klasse gibt.

Die CO2-Ampel meldet sich

Paula geht in die 7b des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums in der Stadt Oberhausen. Sie berichtet: „Wir haben in der Klasse ein Gerät, das anzeigt, wenn zu viel Kohlendioxid in der Luft ist und wir das Fenster aufmachen müssen.“ Ein solches Gerät wird CO2-Ampel genannt.

Die CO2-Ampel funktioniert mit den Farben Rot, Gelb und Grün. Bei Grün ist alles ok, bei Gelb sollte gelüftet werden. Wenn dann alle Fenster geöffnet sind, strömt die kalte Außenluft in den Raum. „Ich habe Glück“, sagt Paula, „ich sitze an der Wand, aber für die, die am Fenster sitzen, ist es richtig kalt.“

Die Kälte stört manche Kinder mehr, manche weniger. „Viele ziehen aber Jacken und Schals an“, so Paula. In ihrer Klasse sind 31 Schülerinnen und Schüler, „wir sitzen eng zusammen, da geht das schneller mit der Ampel.“

Bei der Stadt nachgefragt

Paulas Mutter hatte schon vor einem Jahr bei der Schule und der Stadt nachgefragt, ob die Eltern privat Luftfilter anschaffen dürfen. Aber das ist nicht erlaubt. Sie ärgert sich: „Es sind absolut dieselben Diskussionen wie letztes Jahr, und die Kinder sitzen wieder frierend in der Klasse.“

Der stellvertretende Schulleiter des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, Stefan Schubert, sagt, die Schule habe vier große Luftfilteranlagen in den Räumen, die nicht gut gelüftet werden können. Auch er sieht es als Problem an, dass alle anderen Räume gelüftet werden müssen und dadurch kalt werden.

Noch etwas regt Paula auf: Lärm von einer Baustelle auf der Straße vor dem Fenster sorgt dafür, dass es bei geöffneten Fenstern schwer ist, dem Unterricht zu folgen. Außerdem wird gerade die Gebäudefassade saniert. Stefan Schubert sagt dazu, es sei eine gute Sache, dass die Fassade erneuert werde. Man bemühe sich, dass ein Großteil der Bauarbeiten außerhalb der Unterrichtszeit stattfinde.

Aber warum dürfen Eltern privat keine Luftfilter für die Klassen ihrer Kinder kaufen? Dazu sagt Robert Vornholt, Sprecher des NRW-Bauministeriums, dass die Geräte gewisse technische Anforderungen erfüllen müssen. „Es könnten Geräte gekauft werden, die nicht gut genug sind.“ Außerdem müssten die Filter auch immer mal wieder überprüft werden. Und dafür gebe es dann niemanden.