Papa Müsli ist Tobi Hebbelmann. Der Musiker aus Köln startet jetzt mit neuer Kindermusik. Inspiriert haben ihn seine beiden Söhne.

Tobi Hebbelmann hat schon immer Musik gemacht, vor allem am Klavier. Seit sechs Jahren ist der 32-Jährige Papa, erst kam sein Sohn Jakob, dann Vincent zur Welt. Im Interview erzählt der Vater, wie er zu seinem Namen Papa Müsli kam, warum er jetzt Kindermusik macht und was auf seinem neuen, allerersten Album zu hören ist. Es kommt heute auf den Markt und steckt voller „Lieder für den Tag und für die Nacht“.

Zu einem Papa Müsli kann man nur schwer Sie sagen...

Ja, ich bin gar kein Sie-Mensch, ich duze jeden und werde von jedem geduzt und möchte das auch so haben. Das liegt wohl auch daran, dass in der Musikszene geduzt wird.

Welche Instrumente spielst du?

Mein Hauptinstrument ist das Klavier, ich spiele aber auch Gitarre und singe. Manchmal haue ich aufs Schlagzeug oder nehme einen Bass in die Hand. Und zu Weihnachten habe ich letztes Jahr einen Dudelsack bekommen.

Hast du – bevor du Kinder hattest – schon den Wunsch, Musik für Kinder zu machen?

Tobi Hebbelmann (32) hat zwei Söhne, von denen einer früher immer „Papa, Müsli!“ rief.
Tobi Hebbelmann (32) hat zwei Söhne, von denen einer früher immer „Papa, Müsli!“ rief. © Unbekannt | Stephen Petrat

Nee, der kam mit der Geburt meines ersten Sohnes. Da wusste ich, dass ich es cool finden würde, für meine Kinder etwas zu schreiben. Wenn man keine Kinder hat, beschäftigt man sich nicht unbedingt mit dem Feld Kindermusik, weil man wenig Berührungspunkte hat. Ich fand die Idee schön, meinen Kindern was Eigenes vorspielen zu können. Viele Inspirationen zu den Liedern kamen von den beiden selbst. Im Alltag passieren so viele lustige, spannende Dinge, die einfach so viel Futter bieten für gute Songs.

Warum der Name Papa Müsli?

Als mein Sohn Jakob eineinhalb bis zwei Jahre alt war, wurde er fast jede Nacht wach, weil er Hunger hatte. Er weckte mich mit „Papa, Müsli!“. Mein Freund Yannick hat mich dann darauf gebracht, dass ich mit „Papa Müsli“ einen coolen Künstlernamen hätte. Ich wusste dann auch schon bald, dass daraus ein Lied entstehen würde.

Im Lied „Papa Müsli“ heißt es „und dann lachen wir zu zweit die ganze Nacht“. Habt ihr das echt getan?
Manchmal war Jakob nach dem Müsli einfach richtig wach und dann musste noch gespielt werden. Und manchmal haben wir dabei auch gelacht, vielleicht nicht die ganze Nacht.

Was muss in ein gutes Müsli rein?
Wir mögen Birchermüsli, so Basismüsli, gerne auch mit Knusper und verfeinert mit Äpfeln, Birnen und Rosinen.

Beim Lied „Papa Müsli“ singt ein Kind. Dein Sohn?

Nein, mein Sohn hat viele „Nös“ zu „Mein Lieblingswort ist Nö“ beigesteuert. Luca Figallo, auch ein Musikerkind, singt „Papa Müsli“ und „Die Kinder von der Eulenschule“, das Lied hat übrigens Eddi Hüneke (bekannt von den Wise Guys) zu diesem Album beigesteuert. Zu dem Zeitpunkt, als wir das Album aufgenommen haben, war mein Sohn Jakob noch nicht so ganz stimmfest. Das wird jetzt aber so langsam. Ich denke, beim nächsten Album könnte er dabei sein. Auf diesem Album ist er überall da zu hören, wo es um Kindersprache geht.

Wie kam es zum „Nö“-Lied?

Wir hatten so eine „Nö“-Phase, wo auf jede Frage als Antwort „Nö“ kam. Irgendwann habe ich angefangen, mich darüber lustig zu machen. Da kam mir dann die Idee für „Mein Lieblingswort ist Nö“. Irgendwann habe ich Jakob gesagt: „Ich brauche von dir mal eine Reihe Nös.“ Er hat großen Spaß dabei gehabt, das „Nö“ auf verschiedene Weise ins Mikrofon zu sprechen.

Ärgert es dich als Vater, wenn die Kinder ständig „Nö“ sagen?

Nö, ich bin der entspannteste Mensch der Welt, mich bringt eigentlich nichts aus der Fassung. Da bin ich auch sehr dankbar, dass das so ist. Ich finde, man sollte am besten erst mal offen in alle Situationen reingehen. Ich sage lieber zu allem ja. Man kann sich mit mir auch nicht streiten.

Lest ihr gern zusammen? Welche Bücher?

Tobi Hebbelmann und seine Söhne Jakob (6) und Vincent (2).
Tobi Hebbelmann und seine Söhne Jakob (6) und Vincent (2). © Unbekannt | Thomas Zimmer

Im Moment ist bei beiden Tiptoi angesagt. Der Kleine macht dem Großen alles nach, nimmt sich den Stift, sucht sich die Lieder heraus und lässt sie sich vorsingen. Ansonsten lesen wir gern lustige Bücher wie „Das Neinhorn“ und freuen uns über Bücher mit schönen Illustrationen.

Auf dem Album sind verschiedene Musikstile zu hören, Funk/ Soul, Hip Hop, Elektro-Swing, Pop Ballade und Pop-Rock. Was hörst du persönlich am liebsten?

Ich bin da breit aufgestellt, souliger Pop, aber auch mal deftiger Rock. Zuhause aber eher ersteres.

Welche Musik hörst du mit deinen Kindern?

Ich bin mit Rolf Zuckowski aufgewachsen und seine Weihnachtslieder höre ich auch mit meinen Kindern und meine Kinder wahrscheinlich mit ihren Kindern. Das möchte ich mit „Papa Müsli“ auch erreichen. Ungefähr die Hälfte der Lieder sind zum Toben, Tanzen, Singen und Springen, die andere Hälfte zum Runterkommen und Träumen.

Wenn man die Lieder so hört, geht es sicher lustig bei euch zu Hause zu, oder?

Ja, total. Jakob ist jetzt in der ersten Klasse und da erzählen sich die Kinder Erstklässler-Witze. Und die bringt er manchmal mit nach Hause und versucht sie zu erzählen, aber schafft es nicht richtig. Das ist so lustig! Die Witze nehmen sehr lustige Wendungen. Und noch lustiger wird es, wenn Vincent dann versucht, die Witze noch mal nachzuerzählen, weil er auch witzig sein möchte.

Möchtest du mit der Kindermusik auch auftreten?

Auf Dauer möchte ich gerne Live-Auftritte machen. Im Sommer möchte ich ein Pilot-Konzert in Köln ausprobieren und dann schaue ich mal, ob ich damit über Familienfestivals gehe oder bei Schulen und Kindergärten anfrage. Vielleicht mache ich auch eine Deutschlandtour. Ich schaue mal, was möglich ist.

Mit welchen Instrumenten willst du dann auftreten?

Das erste Album von Papa Müsli.
Das erste Album von Papa Müsli. © Unbekannt | Papa Müsli

Die Songs sind teilweise groß instrumentiert, mit ganzer Band. Das kann man bei einer Tour nicht leisten. Ich würde aber gern noch einen zweiten Musiker mitnehmen, vielleicht ein Schlagzeug oder einen Multiinstrumentalisten, der mal Schlagzeug, mal Gitarre, mal Bass spielt. Ich würde die Konzerte gern so gestalten, dass die anderen Instrumente trotzdem auf der Bühne zu sehen sind, entweder auf einer großen Leinwand oder im Hintergrund als Requisite, damit die Kinder mitkriegen, was passiert. Gerade bei einem Song wie „Das Konzert“ möchte ich den Kindern zeigen: Schaut mal, das sind die Instrumente, die ihr da gerade hört.

Das Album „Papa Müsli: 11 Lieder für den Tag und für die Nacht“ erscheint am 6. Mai 2022. Das Video zu „Mein Lieblingswort ist Nö“ könnt ihr hier sehen.