Der Tierfotograf und Biologe Axel Gomille hat ein Foto-Buch über Wölfe herausgebracht - extra für Kinder. Für gute Bilder braucht er viel Geduld.

Einen Wolf vor die Kamera zu kriegen, ist nicht leicht! Der Tierfotograf und Biologe Axel Gomille weiß das. Wenn er sich auf den Weg macht, um Wölfe zu fotografieren, dann braucht er viel Geduld und muss gut vorbereitet sein. Zunächst mal geht er deshalb auf Spurensuche. „Ich weiß, wo die Wölfe ihr Revier haben, aber ich weiß nicht, wo genau sie sich gerade aufhalten“, sagt Axel Gomille.

Ein Wolf, den Axel Gomille fotografiert hat.
Ein Wolf, den Axel Gomille fotografiert hat. © Unbekannt | Axel Gomille

Wenn er eine Idee hat, wo die Wölfe sein könnten, sucht er nach einem Ort, von dem aus er sie gut fotografieren kann. Dort angekommen heißt es: warten! Oft mehrere Stunden lang. Damit die Wölfe ihn nicht bemerken, trägt Axel Gomille spezielle Tarnkleidung. Außerdem prüft er, aus welcher Richtung der Wind kommt, damit die Wölfe ihn nicht riechen. Wölfe sind sehr scheu. „Sie sind ganz vorsichtig“, erzählt Axel Gomille. „Wenn sie uns Menschen bemerken, dann hauen sie ab.“

Viele Bilder und Infos im Buch

Das neue Buch: „Wölfe - Unterwegs mit dem Tierfotografen Axel Gomille“, KOSMOS Verlag, 16 Euro, ab 8.
Das neue Buch: „Wölfe - Unterwegs mit dem Tierfotografen Axel Gomille“, KOSMOS Verlag, 16 Euro, ab 8. © Unbekannt | Axel Gomille

Trotzdem sind dem Fotografen schon viele tolle Fotos von Wölfen gelungen. Anschauen könnt ihr sie in seinem neuen Buch. Es ist ein Bildband, der extra für Kinder gemacht ist. Ihr könnt im Buch aber nicht nur Axel Gomilles Fotos anschauen, sondern auch viel über Wölfe lernen. Wo leben sie? Wie eng sind sie mit dem Hund verwandt und warum ist eigentlich so oft die Rede vom „bösen Wolf“? Auf all diese Fragen findet ihr im Buch eine Antwort. „Auf den Fotos im Buch sind Wölfe in Deutschland zu sehen“, erklärt Axel Gomille. „Aber es wird auch über den Tellerrand geschaut.“ Deshalb erklärt er in einem Kapitel auch, warum Wölfe in Mitteleuropa lange Zeit fast ausgerottet waren, warum sie inzwischen aber in viele Gebiete zurückkehren.

Dass über die Rückkehr der Wölfe nicht alle begeistert sind, weiß aber auch der Tierfotograf. Er sagt: „Ich finde, man muss Verständnis dafür haben, dass es Menschen gibt, die sich vor dem Wolf fürchten.“ Wenn ihn jemand fragt, ob Wölfe gefährlich sind, erzählt er aber immer, wie schwer es ist, ihnen überhaupt zu begegnen. „Wenn ich die Wölfe fotografiere, dann bin ich zu Fuß alleine im Wald unterwegs, mitten im Wolfsgebiet“, sagt er. „Und noch nie war ich dort durch die Wölfe in Gefahr. Im Gegenteil: Ich muss sehr viel Aufwand betreiben, damit ich überhaupt in ihre Nähe kommen kann.“

Zwei junge Wölfe spielen auf einer Wiese.
Zwei junge Wölfe spielen auf einer Wiese. © Unbekannt | Axel Gomille

Vor dem Wolf fürchten muss man sich also als Mensch nicht. Trotzdem finden es viele Tierhalter, Schäfer und Landwirte es nicht gut, dass es auch in unserem Bundesland NRW inzwischen wieder Wölfe gibt. Denn manchmal töten Wölfe Schafe oder andere Tiere, die auf einer Weide stehen. „Ich glaube, dass jeder Angriff auf ein Nutztier einer zuviel ist“, findet auch Axel Gomille. „Für die Schäfer ist das schlimm, aber es gibt wirkungsvolle Schutzmaßnahmen, um die Angriffe zu reduzieren.“

Vorteile für die Natur

Trotzdem erklärt er in seinem Buch, warum es für die Natur und den Wald Vorteile hat, wenn dort wieder Wölfe leben. Axel Gomille sagt: „Es ist faszinierend zu sehen, dass die Nachbarschaft zwischen Menschen und Wölfen in den meisten Regionen Deutschlands schon recht gut funktioniert.“

Mehr lesen in CHECKY!

Auch in unserer Kinderzeitung CHECKY! geht es in dieser Woche um Wölfe. Im Topthema erfahrt ihr viel über die faszinierenden Tiere. Hier geht’s zur Kinderzeitung.