Schüler durften dem deutschen Astronauten Matthias Maurer auf der Internationalen Raumstation Fragen zu seinem Einsatz im Weltall stellen.
Es ist ein besonderer Moment, als Matthias Maurer im Columbus-Modul der ISS eine Dose in die Hand nimmt und aus ihr einen zehn Meter langen Bilderstreifen zieht. Bilder, die deutsche Schülerinnen und Schüler gemalt haben, damit der Astronaut sie mit in den Weltraum nimmt. Auch Kinder der Hinsbeckschule aus der Stadt Essen waren dabei, als sich Matthias Maurer bei einer spannenden Live-Schaltung für die „Hand in Hand“-Aktion bedankte.
„Hand in Hand um die Welt“
Bei einem Malwettbewerb des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hatte Raphaël aus Essen für seine Klasse 4c die Initiative übernommen und die Kinder seiner gesamten Klasse Hand in Hand nebeneinander gemalt. Dieses Bild und Bilder von sechs weiteren Schulklassen wurden auf eine besondere Rolle gedruckt. Sie ist nicht aus Papier, sondern aus einem Material, das nicht brennen kann, nicht fusselt und nicht staubt. In der Schwerelosigkeit auf der ISS ließ Matthias Maurer den langen Bilderstreifen frei herumtanzen.
Der Astronaut, der seit Mitte November auf der ISS ist, bedankte sich für Aktion. Der 51-Jährige sagte: „Sie zeigt, dass wir sehr viel mehr erreichen können, wenn wir Hand in Hand gemeinsam arbeiten.“
Ein lauter Raketenstart
Für die Live-Schaltung waren die Schülerinnen und Schüler der Hinsbeckschule extra in das Alfried-Krupp-Schulmedienzentrum gefahren, denn auf eine reibungslose Technik kam es bei diesem Termin ganz besonders an. Bevor die Schüler mit Matthias Maurer reden konnten, sollten sie einen Raketenstart nachmachen. Das wurde ganz schön laut.
Danach erfuhren sie etwas über das Leben auf der Raumstation. Zum Beispiel hat jeder Astronaut einen Stundenplan, an den er sich halten muss. Im Plan stehen die genauen Zeiten, wann welches Experiment gemacht wird. Dann war es endlich so weit: Die Klassen konnten mit Matthias Maurer sprechen.
Gefährliche Raketenteile
Für die 4c stellte Raphaël mutig seine Frage: „Gibt es im Weltall oder in der ISS Gefahren? Was passiert mit den Astronauten und der ISS, wenn die ISS beschädigt wird?“ Matthias Maurer sagte: „Wir müssen immer aufpassen, dass unser Raumschiff gut geschlossen ist, denn draußen ist Vakuum, also keine Luft.“ Maurer erklärte auch, dass bei einem Raketenstart Teile abfallen und die dann „wie eine Art Müllhalde“ im Weltall herumfliegen. Diese alten Raketenteile können mit der ISS zusammenstoßen. „Deswegen müssen wir ab und zu ein Ausweichmanöver fliegen“, so der Astronaut. Er sagte auch, dass nach Lösungen gesucht werde, den Raketenschrott zu vermeiden oder im Weltall einzusammeln.
Nach 20 Minuten war die Live-Schaltung zu Ende, zum Abschluss riefen alle Kinder laut „Guten Flug, Matthias!“ Und der Astronaut stieß sich vom Boden ab und schwebte schwerelos durch die ISS. „Mega, danke!“
(Mitarbeit: Hannah Buckow, Nikola Maraun)