Die Autorin Brigitte Werner liest bei der Lit.Cologne. Sie hat eine Geschichte über einen Jungen mit Down-Syndrom geschrieben. Das Buch heißt „Denni, Klara und das Haus Nr. 5“. Im Interview erzählt Brigitte Werner davon.
In Köln dreht sich ab Mittwoch alles ums Buch. Die Lit.Cologne beginnt. Viele Autoren lesen dort aus ihren Büchern vor. Auch Brigitte Werner (64) kommt zu zwei Lesungen. Die Autorin aus der Stadt Herne hat das Buch „Denni, Klara und das Haus Nr. 5“ geschrieben. Darin geht es um einen Jungen, der das Down-Syndrom hat. Im Interview erzählt sie davon.
Haben Sie persönlich Erfahrung mit Kindern mit Down-Syndrom?
Ich kannte mal einen Jugendlichen mit Down-Syndrom. Er war sehr freundlich und hatte ein sonniges Gemüt. Er war sehr musikalisch und malte gern.
Er war also so freundlich wie Denni in Ihrem Buch?
Ja, Denni hat eine naive, fröhliche Art. Damit mischt er das ganze Haus auf. Klara ist seine Freundin, doch es gibt auch Leute, die Vorurteile haben.
Welche Reaktionen haben Sie auf das Buch bekommen?
Eltern von Kindern mit Down-Syndrom finden es gut, dass das Thema mal angesprochen wird. In normalen Schulen traf man bislang ja nicht auf solche Kinder. Das ändert sich jetzt mit der Inklusion. Ich bekomme aber auch Briefe von Kindern, die das Buch im Unterricht durchnehmen. Es sind oft wunderbare Briefe. Die Kinder mögen Denni und sie sagen, dass die anderen ihm Unrecht tun. Der Junge ist ein starker Sympathieträger.
Wie finden Sie es, dass behinderte und nicht behinderte Kinder künftig in den Schulen in NRW gemeinsam lernen sollen?
Der Grundgedanke ist gut. In der Umsetzung sehe ich aber noch Probleme. Es muss andere Voraussetzungen geben, finde ich, zum Beispiel kleinere Klassen. Auch die Betreuung müsste anders ausgerichtet sein.
Was können wir von Kindern mit Down-Syndrom lernen?
Sie sind fröhlich und sehr offen. Sie sind nicht misstrauisch, sondern haben eine positive Erwartungshaltung. Das ist etwas sehr Schönes.
Auch in Ihrem Buch „Kotzmotz, der Zauberer“ geht es wie bei Denni um Freundschaft...
Ja, der böse Zauberer Kotzmotz wird durch einen Hasen verwandelt. Das Thema Freundschaft ist mir sehr wichtig.
Was ist Ihr neuestes Projekt?
Das ist der Kater Kabulski, ein dicker Kater, der sich in eine kleine zarte Katze verliebt. Das Buch heißt „Kabulski und Zilli - Ohwiewunderbarschön“. Daraus lese ich auch in Köln.
Das Down-Syndrom
In Deutschland werden jährlich etwa 1200 Kinder mit Down-Syndrom, einer Behinderung, geboren. Sie lernen langsamer als andere Kinder.
Die Ursache für die Behinderung ist ein überzähliges Chromosom in den Zellen des Körpers. Normalerweise sind es 46 Chromosomen, die die Erbinformationen tragen.