Vor 96 Jahren sank der damals als unsinkbar geltende Luxusliner.Auch heute noch hat die Katastrophe von damals unheimliche Wirkung
Die Geister der Titanic spuken wieder. Vor 96 Jahren, in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912, sank der in der damaligen Zeit als unsinkbar geltende Luxusliner Titanic.
Als geschichtsinteressierte Person hat mir der 96. Jahrestag des Unterganges das Leid der Opfer wieder vor Augen geführt. Mein Mitgefühl mit den Opfern ist noch immer groß.
Auf ihrer Jungfernfahrt von South Hampton nach New York kollidierte die Titanic gegen 23.40 Uhr mit einem Eisberg. Im Moment des Aufpralls war das Schicksal von über 1500 Menschen besiegelt. Da in der Unglücksnacht das Wasser sehr kalt und eisig war, nämlich unter 0 Grad, starben etwa 1500 von insgesamt 2200 Menschen. Die häufigste Todesursache war nicht ertrinken; die meisten Menschen erfroren.
Egal ob alte, junge, reiche oder arme Menschen, kaum einer entkam dem grauenvollen Tod im eisigen Wasser. Als die Titanic in der Nacht mit einem Eisberg kollidierte, versank sie zwei Stunden und 40 Minuten nach der Kollision im Meer. Überlebende dieses Unglücks gab es nicht viele. Einer der Überlebenden war Lawrence Beesley (1877-1967). Er überlebte die Todesfahrt und beschrieb seine Erlebnisse auf der Titanic und auch den Unglückshergang in der Nacht in seinem Buch. Es ist im Handel erhältlich unter dem Originaltitel "The loss of the SS Titanic". Das Buch versetzt den Leser noch immer in diese schreckliche Situation.
Noch fast 100 Jahre nach der Katastrophe gilt der Untergang der Titanic als eines der größten Schiffsunglücke überhaupt. Nur noch die Gustloff, die am 30. Januar 1945 versank, hat mit 9300 Toten noch mehr Opfer zu verzeichnen.
Eine entscheidende Frage ist wohl auch, welche Rolle der klare Sternenhimmel in der Unglücksnacht spielte. Das Unglück der Titanic hätte laut Experten verhindert werden können, wenn der Eisberg rechzeitig gesichtet worden wäre, wie zum Beispiel durch Fernrohre, die durchaus vorhanden waren. Nur der Schlüssel für den Schrank, in dem sie lagen, fehlte, weil der zuständige Offizier, David Blair, kurzfristig auf ein anderes Schiff beordert wurde.
Auch hätte das Unglück laut Ansicht von Experten abgewendet werden können, wenn man frontal auf den Eisberg gefahren wäre und nicht erfolglos versucht hätte, zu wenden. Wäre der Kapitän frontal auf den Eisberg gefahren, wäre wohl nur die Spitze der Titanic beschädigt und nicht das ganze Heck seitlich aufgerissen worden. Dadurch wäre vermutlich nur der Bugraum voll Wasser, die Schotten aber nicht von Etage zu Etage voll gelaufen. Außerdem wäre der Bug nicht so schnell voll gelaufen und später nicht in der Mitte durchgebrochen. So hätten die beiden Hälften der Titanic wie Korken im Wasser geschwommen und der Schiffskörper hätte durch den Sog nicht so viele Boote und Menschen mit in die Tiefe gerissen.
Einer, der während des Unglücks verschwunden ist und über dessen Verbleib nur Vermutungen existieren, ist der Kapitän der Titanic, Edward John, dessen Schicksal bis heute ein Rätsel ist. Zuletzt wurde er kurz vor dem Untergang gesehen. Zum Zeitpunkt der Katastrophe waren bekanntlich zu wenig Rettungsboote und Rettungswesten an Deck, die nicht für alle Menschen gereicht hätten. Außerdem waren die Boote, die die Titanic verließen, nur halb gefüllt.
Bis heute hat die Titanic von ihrer Faszination nichts verloren. Es gibt weiterhin viele Expeditionen zum Schiffswrack, wie zum Beispiel der Film "Geister der Titanic " zeigt.
Eileen-Pia Czarnietzki Klasse: 5W07 D Berufskolleg Bottrop