Duisburg.. Die Zeus-Reorterinnen Sarah Vorwerk, Annika Gembolys und Jana Altenweg über Missbrauch von Kindern und Jugendlichen und was man dagegen tun kann. Die Gründe für Gewalthandlungen sind vielfältig. Hilfsorganisationen versuchen zu helfen.


Gewalt gegen Kinder hat unterschiedlichste Formen, Gründe und Auswirkungen. Es gibt nicht nur körperliche, sondern auch seelische Gewalt. In vielen Entwicklungsländern gibt es immer noch Zwangsverheiratungen, Beschneidungen, Ausbeutung durch Prostitution oder Kinderhandel. Doch auch hier vor unseren Haustüren ist Gewalt alltäglich. Von Drohungen, Beleidigungen, Prügel, über sexuellen Missbrauch, Mobbing – die Gewaltbereitschaft und Aggressivität ist bei vielen Menschen sehr hoch.

Die Opfer sind meist Kinder und Jugendliche, während die Täter aus allen Altersgruppen, unabhängig vom Geschlecht, und aus allen sozialen Schichten kommen. In vielen Fällen findet man die Täter im unmittelbaren Umfeld ihrer Opfer. Nicht selten sind es Familienmitglieder, Bekannte, Lehrer, Trainer, Nachbarn oder andere „Vertrauenspersonen“.

Es gibt viele Gründe für die Gewalt

Die Opfer schweigen oft aus Schamgefühl oder Angst. Die Opfer werden häufig mit Drohungen eingeschüchtert.

Laut Aussage des Chefs des Bundeskriminalamtes Jörg Ziercke sterben jede Woche in Deutschland im Schnitt drei Kinder durch Gewalt oder Vernachlässigung. Insgesamt seien im vergangenen Jahr auf diese Weise 146 Kinder unter 14 Jahren ums Leben gekommen. Über 14 000 Kinder seien hier im letzten Jahr Opfer von sexuellem Missbrauch geworden.

Die Gründe für Gewalt sind vielfältig: eigene Demütigung, Eifersucht, Neid, Frust, Rache, Selbstdarstellung in der Clique,Wut, Hass oder manchmal einfach nur der Spaß, anderen Schmerz zuzufügen. Seelische Grausamkeiten sind in der heutigen Zeit ein besonders wichtiges Thema. Durch die zunehmende Nutzung von Handys und Internet-Plattformen steigen die Fälle von Demütigungen und Hassäußerungen extrem an.

Cybermobbing nimmt zu

Die durch die Medien bekannt gewordenen Fälle sind nur einige von vielen. Manche Jugendliche leiden so sehr, dass sie in Depressionen verfallen, sich selbst verletzten, Drogen- oder alkoholabhängig werden oder sich sogar das Leben nehmen. Sie wissen meist nicht, wie sie sich wehren sollen oder haben einfach Angst, sich jemandem anzuvertrauen.

Wichtig ist, dass man etwas dagegen tut. Opfer brauchen Menschen, die ihnen helfen. Alle sollten mit offenen Augen durch das Leben gehen und nicht wegsehen, wenn andere bedroht, verprügelt oder misshandelt werden, denn helfen kann jeder. Bei Gewalttaten in der Öffentlichkeit könnte man zum Beispiel andere Menschen bitten gemeinsam einzuschreiten. Oder man könnte die Polizei rufen.

Bekommt man mit, dass jemand gemobbt wird, könnte man Lehrer oder Streitschlichter einweihen oder sich an andere Vertrauenspersonen wenden. Es gibt auch viele Hilfsorganisationen, wie zum Beispiel Unicef. Solche Organisationen unterstützen meist die Arbeit in den Entwicklungsländern, sie sind aber auch in ganz Europa aktiv. Sie schaffen Beratungsangebote, bringen misshandelte oder vernachlässigte Kinder in Pflegefamilien unter, versuchen Kinderrechte durchzusetzen, richten Kinderschutzzentren ein und unterstützen bei Bildung und Aufklärung.

Man kann bei Unicef auch Junior Botschafter werden. Junior-Botschafter sind Kinder und Jugendliche, die sich Gedanken um die Zukunft der Kinder in aller Welt machen und helfen wollen, ihre Situation zu verbessern. Die neuen Junior-Botschafter dürfen dann 2013 nach Sambia reisen, um sich vor Ort ein Bild von den Problemen der Kinder machen zu können. Aber auch ohne das Engagement in einer Organisation kann jeder Einzelne mit Mut und Selbstvertrauen in seiner direkten Umgebung helfen.


Sarah Vorwerk, Annika Gembolys,
Jana Altenweg,
Klasse 8d
, Steinbart-Gymnasium,
Duisburg