Langenberg/Köln..
In einem großen, überfüllten Hörsaal der Uni Köln steckt inmitten eines großen Getümmels Mark Benecke (40), auch bekannt als „Herr der Maden“.
Benecke erzählte über seinen Beruf als Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie. Die forensische Entomologie sammelt aufgrund der Leichenbesiedlung durch Insekten – zum Beispiel Maden – Hinweise auf Leichenliegezeit, Todesursache und Todesumstände.
Der 40-Jährige ist seit 18 Jahren Kriminalbiologe und der einzige Mensch, der alle Knochen und den Kiefer von Hitler untersuchen durfte. Außerdem setzte er sich jahrelang mit dem Thema Jürgen Bartsch – der in Langenberg fünf Kinder entführte, in eine Höhle brachte und dort vier von ihnen zu Tode quälte – auseinander.
Unauffälligkeit kann verdächtig sein
Mark Benecke erzählt: „Eigentlich war Jürgen Bartsch ein netter Mensch, der oft sagte, dass er lieber wie die anderen wäre und sich sogar dafür am Hirn rumschnibbeln lassen würde. In einem Brief im Gefängnis schrieb er auch, dass er ein guter Polizist geworden wäre.“
Das Hauptthema, um das es an diesem Tag ging, waren Serienmorde – darunter beispielsweise die Morde von Jürgen Bartsch und einem Ehepaar, das gemeinsam Kinder tötete.
„Je unauffälliger und übernatürlich nett jemand ist, desto mehr Angst muss man vor ihm haben“, gab der Kriminalbiologe seinen Zuhörern mit auf den Weg. „Denn die meisten pädophilen Entführer kleiden sich unauffällig und geben den Kindern zu dem auch noch die Möglichkeit, die Sache abzubrechen.“
Melina Hirsch, Klasse 8a, Gymnasium Langenberg