Janisha (11) hat für einen Ruhrgebiets-Schreibwettbewerb einen Text zum Thema „Punkt.“ geschrieben. Sie wünscht, dass Krieg und Streit enden.

Janishas Text beginnt mit diesen Sätzen:

„Was ist eigentlich ein Punkt? Punkte setzt man, wenn etwas zu Ende ist. Aber auch bei negativen Sachen setzt man einen Punkt ein, damit alles Schlimme aufhört.“

Janisha Paramanathan hat sich viele Gedanken gemacht, was sie mit dem Wort „Punkt“ verbindet. Denn das war das Thema des Schreibwettbewerbs „Essener Anthologien“. Schon zum 17. Mal hat der Lehrer Artur Nickel Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren aus dem gesamten Ruhrgebiet zum Schreiben gebracht. Die besten Beiträge werden ausgewählt und einmal im Jahr in einem Buch veröffentlicht.

Mitglied der Schreib-AG

Nun also: „Punkt.“ Janisha (11) ist stolz darauf, dass es ihr Text ins Buch geschafft hat. An der Alfred-Krupp-Schule, einem Gymnasium in der Stadt Essen, mag sie das Fach Deutsch und ist zusätzlich in einer Schreib-AG. Sie hat auch bereits an einem Schulschreibwettbewerb zum Thema „Meine bunte Welt“ teilgenommen.

In ihrem neuen Beitrag mit dem Titel „Wenn ich die Chance hätte“ kommt Janisha schnell zu den Themen, die ihr auf der Seele brennen. Sie schreibt: „Wir müssen den Punkt bei Krieg und Streit setzen, damit wir wieder normal leben können.“

Janishas Text hat den Titel „Wenn ich die Chance hätte“.
Janishas Text hat den Titel „Wenn ich die Chance hätte“. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Janisha findet: „Auf der Welt gibt es Diktaturen und Demokratien. Es gibt auch verschiedene Religionen, die in den Ländern eine Rolle spielen. Das führt oft zu Kriegen. Jede Nation hat ihre eigenen Probleme.“

Im Buch schreibt Lena (12) über ein Mädchen, das wegen seiner Hautfarbe gemobbt wird, und Mareen (19) über die Liebe. Auch Türkisch und Englisch sind dabei. Janisha hat schon viele Texte durchgelesen, „ich finde sie alle sehr schön“, sagt sie. „Jeder Text ist anders, auch Gedichte sind dabei.“ Janisha mag selbst eher die Sachtexte, sie ist kein Fan von Fantasy-Geschichten.

Einen Punkt bei Corona setzen

Artur Nickel will vor allem Kinder, deren Eltern aus einem anderen Land kommen, für das Projekt und für die Literatur begeistern. Janishas Eltern sind vor langer Zeit aus dem Land Sri Lanka nach Deutschland gekommen. Die Insel liegt vor der Küste Indiens.

Das Buch „Punkt.“ ist im Geest-Verlag erschienen.
Das Buch „Punkt.“ ist im Geest-Verlag erschienen. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Einen Punkt würden viele Kinder und Jugendliche auch am liebsten bei Corona setzen. Die Pandemie macht vielen zu schaffen. Das liest man in den Texten und das erlebt auch Janisha an ihrer Schule. Die Zeit, in der die Kinder zu Hause Unterricht hatten, war schwer, „vor allem für diejenigen, die schlecht Deutsch sprechen“, sagt die Elfjährige. „Die Zeugnisse von einigen in meiner Klasse sind schlechter geworden.“ Sie selbst kam gut zurecht, aber sie fand es schade, dass sie ihre Freundinnen lange nicht sehen konnte. „Lernen allein macht nicht so viel Spaß!“

Das Buch „Punkt.“ aus der Reihe „Essener Anthologien“ ist im Geest-Verlag erschienen und kostet 12,50 Euro.