Bald stimmen die Schotten darüber ab, ob sie sich vom Vereinigten Königreich abspalten. Die Befürworter könnten tatsächlich eine Mehrheit bekommen, damit hätte vor Wochen niemand gerechnet. Jetzt ist die Regierung in London alarmiert, denn eine Abspaltung hätte weitreichende Folgen.

Gegen die deutschen Fußballer haben die Schotten eine Niederlage einstecken müssen: Im EM-Qualifikationsspiel verloren sie 1:2. Doch in ein paar Tagen hofft Schottland auf einen Sieg. Das Land möchte unabhängig werden und lässt am 18. September seine Bürger darüber abstimmen.

Schottland ist ein Teil des Vereinigten Königreichs (englisch: United Kingdom) von Großbritannien und Nordirland. England, Schottland, Wales und Nordirland gehören dazu. Schottland liegt im Norden der britischen Insel. In der schottischen Hauptstadt Edinburgh gibt es eine eigene Regierung. Diese Regierung kann einige Dinge selbst entscheiden, etwa, wie viel Geld die schottischen Schulen bekommen sollen.

Eigene Nationalmannschaften

In Schottland gibt es eigene Nationalmannschaften, nicht nur im Fußball, sondern auch im Rugby oder im Cricket. Und Schottland hat eine eigene blau-weiße Flagge.

Als Teil des Vereinigten Königreichs darf Schottland bei vielen anderen Dingen allerdings nicht selbst entscheiden und bestimmen. Die Regierung in der Hauptstadt London hat dann das Sagen. Das ärgert viele Menschen in Schottland.

Wenn am 18. September genügend Menschen „Ja“ auf dem Stimmzettel ankreuzen, kann Schottland sich von Großbritannien abspalten und ein unabhängiger Staat werden. Bislang hatte kaum jemand damit gerechnet, dass das wirklich passieren könnte. Die meisten glaubten, die Fans der Unabhängigkeit würden nie eine Mehrheit bekommen. Eine neue Umfrage ergab jetzt aber, dass es eine solche Mehrheit durchaus geben könnte.

Regierung in London ist alarmiert

Jetzt ist die Regierung in London alarmiert. Wenn sich Schottland abspaltet, würde dem Rest des Landes viel Geld fehlen. In Schottland gibt es viele Firmen, die Erdöl aus der Nordsee fördern. Sie zahlen viele Steuern an den Staat, ebenso wie die Whisky-Brennereien. Auch für die Atomwaffen der Briten müsste eine neue Lösung her, denn sie liegen in U-Booten in einem schottischen Hafen.

Ihre Königin wollen die Schotten übrigens behalten. Elizabeth II. soll Staatsoberhaupt eines unabhängigen Schottlands werden, so wie sie es beispielsweise in Kanada ist.

Allerdings: Es gibt auch viele Schotten, die weiter zum Vereinigten Königreich gehören wollen. Harry-Potter-Autorin J. K. Rowling und die Sänger Mick Jagger und Paul McCartney sind beispielsweise für den Zusammenhalt des Landes. Wer wird am 18. September die Mehrheit haben? Wie die Abstimmung ausgeht, ist ungewiss.