Paulina und Ismail haben im Moment einen gefährlichen Alltag. Sie leben in Israel und im Gazastreifen. Auf beiden Seiten werden Bomben und Raketen abgefeuert. Die Menschen im Gazastreifen haben allerdings keine Schutzräume, in die sie flüchten können. Das macht vor allem den Kindern Angst.

Der elfjährige Ismail lebt im Gazastreifen. Das ist ein schmaler Streifen Land, der neben Israel liegt. Die neunjährige Paulina lebt in Israel. Zwischen dem Gazastreifen und Israel gibt es schon seit vielen Jahren immer wieder Gewalt. So wie gerade. Menschen auf beiden Seiten feuern zum Beispiel Raketen aufeinander.

„Ich höre dauernd ein lautes ,Boom’ von den Bomben, und dann wackelt das ganze Haus. Ich kann die ganze Nacht vor Angst nicht schlafen“, erzählt Ismail darüber, was er im Gazastreifen erlebt. Besonders gesicherte Schutzräume, in denen sich die Menschen in Sicherheit bringen können, gibt es im Gazastreifen für die meisten Menschen nicht. „Wenn es Angriffe gibt, setzen wir, meine Familie und ich, uns alle zusammen und meist nimmt uns meine Mama in den Arm und beruhigt uns.“

Sirenen warnen die Menschen

Angst hat auch Paulina in Israel. Sie hört seit Tagen oft ein lautes „Wuiwuiwuiwui“. Das kommt von Sirenen, die vor Raketen warnen. Wegen der Raketen sollen die Menschen in der Nähe von Häusern bleiben. „Sobald die Sirene losgeht, müssen wir in den Schutzraum“, sagt Paulina. Egal, ob man im Bett liegt, auf dem Klo sitzt oder gerade ein Bild malt: „So, wie man ist, muss man losrennen.“

Für Paulina und ihre Geschwister ist das alles sehr ungewohnt. Beim ersten Alarm hatte sie ziemlich Angst. Es sei gut gewesen, dass ihre Mutter dabei war und sie sich aneinander kuscheln konnten. Mit jedem Alarm sei es aber besser geworden. Das könne auch ein bisschen an der Schokolade liegen, die ihre Mutter immer in einer Tasche hat.

Ein Schutzraum ist wie ein Kellerraum. Er liegt unter der Erde und hat keine Fenster. Mit Decken und Kissen kann man darin schlafen.

Paulina und Ismail hoffen, dass die Gewalt bald aufhört. Vor den Angriffen ist Ismail jeden Morgen mit dem Bus zur Schule gefahren. Dann hat er Hausaufgaben gemacht und den Rest des Tages mit seinen Freunden gespielt. „Ich verbringe viel Zeit mit ihnen. Wir erfinden immer neue Spiele, weil es hier leider keine schönen Spielplätze gibt. Jetzt können wir überhaupt nicht spielen und aus dem Haus, weil wir Krieg haben“, sagt er.