Die 15-jährige Anna Seidel saust blitzschnell auf Schlittschuhen übers Eis. Sie ist Short-Track-Profi und hat sich überraschend für die Olympischen Spiele in Russland qualifiziert. Sie starten Anfang Februar in der Stadt Sotschi.

Anfang Februar starten die Olympischen Winterspiele in Russland. Anna Seidel ist selbst dabei. Sie ist 15 Jahre alt und Short-Trackerin. Dabei saust sie auf Schlittschuhen über das Eis – so ähnlich wie beim Eisschnelllauf. Im November qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele. Im Interview erzählt Anna Seidel, worauf sie sich am meisten freut:

Du hast dich überraschend für die Olympischen Winterspiele qualifiziert. Wie war das für dich?
Ich habe nicht damit gerechnet. Ich habe auch großes Glück gehabt. Die drei Läufer vor mir sind in der letzten Kurve gestürzt. Und ich konnte einfach ins Ziel fahren. Das war super!

Wie haben deine Freunde und Klassenkameraden reagiert?
Die waren alle ganz baff und haben sich riesig gefreut. Viele haben mich angerufen auf dem Handy. Und andere haben mir auf meiner Facebook-Seite gratuliert. Außerdem haben natürlich Zeitungen und Fernsehsender angerufen und wollten Interviews.

Worauf freust du dich am meisten bei Olympia?
Ich freue mich darauf, die vielen bekannten Sportler dort zu sehen, die man sonst ja nicht unbedingt treffen kann. Und dann freu ich mich natürlich auf das Rennen und das Publikum!

Wie bist du eigentlich auf die Sportart Short Track gekommen?
Ich hab früher eigentlich Leichtathletik gemacht. Mit meiner Mutter habe ich dann mal Short-Tracker auf dem Eis gesehen. Meine Mutter hat gesagt: Guck mal, die sind auch so klein und dünn wie du. Probier das doch auch mal! Das habe ich dann gemacht. Und ich fand es gleich cool!

Erinnerst du dich noch an die erste Trainingsstunde?
Ja, da war ich erst neun Jahre alt. Ich musste mich am Anfang noch an der Seite festhalten. Ich konnte ja noch nicht richtig Schlittschuh laufen. Ich hab dann zugeguckt, wie die Großen das gemacht haben. Da habe ich mir gedacht: So will ich auch mal laufen können.

Was macht dir an dem Sport so viel Spaß?
Zum einen die Geschwindigkeit. Vielleicht auch, dass man manchmal ein bisschen die Kontrolle verliert und sich einfach gleiten lässt. Und der Wettkampf mit den anderen Läufern ist natürlich besonders spannend.

Ihr habt nur dünne Anzüge an. Ist das nicht kalt in der Eishalle?
Nein, die sind besonders gepolstert. Außerdem ist man ja ständig in Bewegung. Da wird einem schnell warm. In den Pausen ziehen wir uns dann natürlich auch eine Jacke an.

Und wie oft bist du beim Training?
Ich gehe auf die Sportschule in Dresden. Da habe ich dann normal Unterricht. Zwei Mal am Tag ist Training. Das dauert etwa zwei Stunden. Am Sonntag ist frei. Meist üben wir in der Halle und machen Krafttraining. Im Sommer fahren wir auch mal draußen mit Inline-Skates.