Radioaktiver Müll aus Atomkraftwerken ist sehr gefährlich. In Deutschland soll die Suche nach einem Endlager beginnen, das für eine Million Jahre sicher ist.
In ein paar Jahren beginnt in Deutschland eine ungewöhnliche Suche. Gefunden werden soll ein Ort, an dem man sehr gefährlichen Müll für immer lagern kann. Es geht um Atommüll. In Atomkraftwerken, in denen Strom erzeugt wird, bleibt dieser Müll übrig.
In einem Atomkraftwerk wird Strom mit sogenannten Brennelementen hergestellt. Sie enthalten radioaktives Material wie Uran. Der Uran-Kern wird gespalten. Dabei entsteht sehr viel Energie, und die Brennstäbe werden heiß. Daher liegen sie in einem Wasserbad. Das Wasser wird heiß und verdampft. Der Dampf treibt eine Turbine an, und diese setzt einen Generator in Gang, der Strom erzeugt.
Strahlung hält sehr lange an
Alte Brennelemente strahlen noch viele Jahrtausende radioaktiv. Das ist für den Menschen und die Natur gefährlich. Zurzeit wird Atommüll in sogenannten Castor-Behältern aufbewahrt. Sie haben besonders dicke Wände und werden an bestimmten Orten zwischengelagert, zum Beispiel in Gorleben im Bundesland Niedersachsen. Auf Dauer reichen diese Castor-Behälter aber nicht aus, um uns vor der Strahlung zu schützen.
Deshalb soll in ganz Deutschland nach einem Ort gesucht werden, an dem man den radioaktiven Abfall für immer liegenlassen kann. Es soll ein Endlager, kein Zwischenlager sein – für eine Million Jahre sicher.
Einen solchen Ort gibt es wahrscheinlich nur unterirdisch. Man braucht eine extrem harte Schicht aus Gestein, die nicht reißen kann und die radioaktive Strahlung gut abschirmt. Ein Gebiet, in dem es Erdbeben gibt, ist nicht gut geeignet. Wasser sollte auch nicht durch das Gestein laufen, sonst könnte es Gift nach draußen schwemmen.
Es wird noch unvorstellbar lange dauern, bis ein solcher Ort gefunden ist. Experten sagen, ein Endlager werde es nicht vor dem Jahr 2040 geben. Bis 2015 soll erst mal geklärt werden, wo und wie in Deutschland überhaupt gesucht werden soll. Erst dann geht die Suche los.