Wie lange kannst du die Luft anhalten? Eine Minute? Der Entenwal schafft es locker 100 Mal so lang. Bis zu zwei Stunden können die kleinen Wale mit der schnabelartigen Schnauze tauchen, ohne Luft zu holen. Doch warum müssen die Tiere überhaupt irgendwann nach oben kommen?

Hamburg (dapd-kid). Wie lange kannst du die Luft anhalten? Eine Minute? Der Entenwal schafft es locker 100 Mal so lang. Bis zu zwei Stunden können die kleinen Wale mit der schnabelartigen Schnauze tauchen, ohne Luft zu holen. Doch warum müssen die Tiere überhaupt irgendwann nach oben kommen?

Alle Wale müssen zum Atmen auftauchen. Sie haben keine Kiemen wie Fische, sondern Lungen, so wie wir Menschen. Wale sind Säugetiere. Ihre Vorfahren sind vom Land ins Wasser umgezogen. Das ist schon viele Millionen Jahre her. Als die Wale entstanden sind, gab es noch keine Menschen auf der Erde.

Wenn ein Walbaby geboren wird, schiebt die Mutter es schnell an die Wasseroberfläche, damit es Luft holen kann. Die Walkuh füttert ihr Kalb mit Milch, so wie alle Säugetiere. Viele Wale bringen ihre Kälber in warmen, tropischen Gewässern zur Welt. Erst wenn die Walkälber sich eine dicke Speckschicht angefressen haben, ziehen sie ins Polarmeer um.

Pottwale fressen gerne Tintenfische. Sie fangen sie mit ihren Zähnen. Auch Entenwale, Orcas oder Delfine gehören zu den Zahnwalen. Es gibt aber auch die Bartenwale, zum Beispiel Blauwale, Buckelwale, Grauwale oder Minkwale. Sie haben keine Zähne, sondern Barten. Das sind Platten aus Horn, die eng nebeneinander im Maul des Wals hängen. Sie wirken wie ein Filter: Die Wale lassen Meerwasser in ihr Maul strömen und pressen es durch die Barten wieder hinaus. Dabei bleiben Krill, kleine Krebse und Fische in den Hornplatten hängen. Die Menge an Wasser, die die Wale in einem Mal in ihr dehnbares Maul strömen lassen, ist dabei manchmal größer als sie selbst.

Wale gibt es in allen Meeren der Erde. In der Nordsee und in der Ostsee gibt es Schweinswale, auch Kleine Tümmler genannt. Viele Walarten wandern weite Strecken über den Erdball. Sie sind meistens in Gruppen unterwegs. Forscher nennen diese Gruppen auch Schulen. Wale sprechen sogar miteinander. Sie machen Geräusche, um sich gegenseitig etwas mitzuteilen. Die Geräusche werden auch Walgesang genannt. Das Wort klingt, als würden die Wale richtige Melodien von sich geben. So ist es aber nicht. Manche Wale machen Klicklaute, andere quietschen oder brummen. Auf der Internetseite www.iwcoffice.org/sounds können Kinder sich verschiedene Walgesänge anhören.

Im Meer gibt es aber auch andere Geräusche, etwa von Schiffen. Forscher sprechen von Unterwasserlärm. Dieser Lärm stört die Wale. Sie hören dann zum Beispiel auf, nach Futter zu suchen. Manche Wale finden sich wegen des Lärms auch nicht mehr richtig im Meer zurecht. Die Forscher sagen, dass das für die Wale sehr gefährlich werden kann. Deshalb setzen sich Tierschützer dafür ein, dass die Menschen weniger Lärm im Meer verursachen.

Auch gegen den Walfang wollen Tierschützer etwas tun. Schon vor vielen hundert Jahren haben die Menschen Wale gejagt. Im Laufe der Zeit wurden einige Arten fast ausgerottet. Sie stehen heute unter Schutz. Die wichtigste Organisation zum Schutz der Wale ist die Internationale Walfangkommission (abgekürzt: IWC). Dort arbeiten Experten zusammen, um den Walfang zu kontrollieren. In der Regel dürfen Wale nicht mehr gejagt werden. Manche Länder aber halten sich nicht daran. Japan etwa sagt, dass es Wale fängt, um sie zu erforschen. Tierschützer glauben das nicht. Denn Walfleisch gilt in Japan als Lebensmittel.

dapd