Die Deutsche Bahn will künftig mehr Strom aus eigenen Solarparks holen. Einer steht nun bei Neumünster in Schleswig-Holstein.

Wie kann der Verkehr in Deutschland grüner, also nachhaltiger werden? Darüber macht sich auch die Deutsche Bahn Gedanken. Deswegen hat das Unternehmen nun einen großen Solarpark im Bundesland Schleswig-Holstein in Betrieb genommen. Dort soll Energie aus Sonnenstrahlen gewonnen werden. Damit können zum Beispiel Züge von einem zum anderen Ort fahren.

Mithilfe der Solaranlagen sollen jährlich rund 38 Gigawattstunden Energie erzeugt werden. So viel Strom benötigt das Unternehmen an einem Tag für sein gesamtes Bahn-Stromnetz in Deutschland. Für ein ganzes Jahr bräuchte die Bahn also 365 solcher Parks.

Momentan bekommt die Bahn ihren Strom aus vielen verschiedenen Quellen. Auch grünen Strom beziehe die Bahn schon seit mehr als 100 Jahren, erklärt der Verkehrsexperte Andreas Geißler. Dieser grüne Strom stammt zum Beispiel aus Wasserkraftwerken oder Windparks. „Bahnwasserkraftwerke gab es sogar schon vor dem Ersten Weltkrieg“, sagt Andreas Geißler.

Ein Beispiel: Im Jahr 1914 wurde das Saalach-Kraftwerk in Bad Reichenhall in Betrieb genommen. Es liegt im Bundesland Bayern und liefert den Strom direkt an die Deutsche Bahn. Seit diesem Jahr bekommt die Bahn zusätzlich Wasserkraft aus einem norwegischen Kraftwerk. Geliefert wird der Strom über ein Kabel in der Nordsee.

Solarstrom geht direkt ins Netz

Das Projekt Solarenergie ist für die Deutsche Bahn allerdings neu. Mit solchen Projekten will das Unternehmen den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen. Im neuen Solarpark in Schleswig-Holstein wird jetzt Solarstrom direkt in das Bahnstromnetz eingespeist.

Die Deutsche Bahn ist einer der größten Stromverbraucher in Deutschland. Weil der Strom aus unterschiedlichen Quellen kommt, nennt man das, was die Bahn nutzt, einen Strommix. Auch Kohle und Erdgas sind als Energiequellen dabei. Was wie viel Anteil im Strommix hat, soll sich mit den neuen Solarparks nun ändern.

Die Deutsche Bahn will im Jahr 2038 komplett auf erneuerbare Energien umgestellt haben – also in 15 Jahren.

(mit dpa)