Beim Vorlesewettbewerb zeigten Valentina, Lenni und Erik viel Einsatz und kamen weiter. Im Interview erzählen sie, warum sie so gerne lesen.

Valentina, Lenni und Erik hatten beim Vorlesewettbewerb Erfolg. Im Interview erzählen die drei Kinder, wo sie besonders gern lesen und warum sie Lesen so toll finden.

Welche Bücher liest du besonders gern?

Valentina: Am liebsten lese ich Fantasy-, Abenteuer- und Freundschaftsgeschichten. In der ersten Runde des Vorlesewettbewerbs habe ich aus „Baddabamba und die Insel der Zeit“ vorgelesen. Das ist ein sehr schönes Buch. Da geht es um ein Mädchen, das auf einer magischen Insel strandet. Sie trifft dort sprechende Tiere. Sie will zurück nach Hause, dafür muss sie durch einen See an einem gefährlichen Kraken vorbeischwimmen. Und jetzt habe ich aus „Die Glücksbäckerei“ vorgelesen.

Erik: Am liebsten mag ich Abenteuer- und Krimibücher, also zum Beispiel „Die drei ??? Kids“ oder der „Schlunz“. Das ist eine Buchreihe von Harry Voß über einen Jungen, der aus dem Wald kam. Er richtet bei seiner neuen Familie viel Chaos an, das finde ich lustig.

Lenni, warum hast du aus „Gregs Tagebuch“ vorgelesen?

Ich finde „Gregs Tagebuch“ ganz cool. Früher habe ich viel „Tom Gates“-Bücher gelesen, jetzt fange ich mit „Gregs Tagebuch“ an. Mein Bruder hat sehr viele davon, da suche ich mir jetzt welche aus. Früher habe ich die Reihe „Die Musketiere“ gelesen. Darin geht es um Mäuse und eine Ratte, die zusammen Abenteuer erleben.

Hast du einen Ort, an dem du besonders gern liest?

Valentina: Ich lese am liebsten im Bett oder auf dem Sofa – irgendwo, wo es bequem ist.

Lenni las aus „Gregs Tagebuch“ vor.
Lenni las aus „Gregs Tagebuch“ vor. © privat

Lenni: Ich hab eine coole Lampe über meinem Bett, die mache ich beim Lesen immer an. Das normale Licht mache ich dann aus und die Vorhänge zu, und dann lese ich da. Das ist ziemlich gemütlich.

Liest du jeden Tag?

Valentina: Ich lese immer zwischendurch, wenn ich Zeit und Lust drauf habe.

Was hast du zuletzt gelesen?

Erik: Ich lese gerade ein Buch von Nikolas Kolorz: „Fast alles einfach erklärt“. Der Autor erklärt viel über den Weltraum und was Galileo Galilei, Claudius Ptolemäus und Isaac Newton so alles gemacht haben. Das ist ein Wissensbuch, aber das finde ich auch sehr interessant.

Valentina: Die Bücher, die ich beim Wettbewerb geschenkt bekommen habe: „Agnes und der Traumschlüssel“ und „Birdy und ich“.

Wie kommst du an Nachschub?

Valentina: Ich lese Bücher auch manchmal mehrmals. Wenn ich etwas Neues zum Lesen brauche, gehe ich in einen Buchladen. Früher war ich auch öfter in der Bücherei. Und ich wünsche mir auch Bücher, zum Beispiel zum Geburtstag.

Erik: Bei vielen Buchreihen ist es so, dass ich zum Geburtstag oder zu Weihnachten das erste Buch einer Reihe geschenkt bekommen habe. Wenn ich das Buch toll fand, wollte ich immer noch mehr Bücher davon haben. Und dann kaufen wir die ab und zu, oder wir gehen in unsere Stadtbibliothek.

Warst du beim Wettbewerb sehr aufgeregt?

Erik: Ich finde es sehr schön, dass ich bei solchen Sachen, also wenn ich vor vielen Leuten sprechen muss, nicht so nervös bin. Ich hatte schon Respekt, aber ich habe dann versucht, den Respekt nicht zur Angst werden zu lassen und meine Sicherheit und Ruhe zu bewahren.

Valentina: Davor ja, aber als ich auf der Bühne war, war es nicht mehr so schlimm.

Lenni: Ich war aufgeregt, als ich wusste: Gleich komm ich dran. Aber als ich dann da saß, war ich nicht mehr so aufgeregt, zum Glück. Im zweiten Durchgang, bei dem Fremdtext, gab’s gar keine Aufregung mehr. Da war ich auch froh drüber.

Worauf sollte man beim Vorlesen achten?

Lenni: Man sollte bestimmte Situationen richtig betonen. Eine fröhliche Situation sollte man nicht in einem Ton lesen, der gar nicht dazu passt.

Wer hat dir nach dem Wettbewerb gratuliert?

Valentina: Meine Klassenkameraden und meine Freunde, mein Klassenlehrer und meine Deutschlehrerin.

Lenni: Mein Mathelehrer konnte es kaum glauben, weil ich der Erste bin, der in den 15 Jahren, in denen er an der Schule ist, bei dem Wettbewerb gewonnen hat. Das hat mich sehr gefreut.

Hilft es dir in der Schule, dass du gut lesen kannst?

Valentina: Ich würde sagen, ja, denn wenn wir einen Text lesen müssen, bin ich manchmal schneller fertig als die anderen.

Erik liest bald beim Bezirksentscheid.
Erik liest bald beim Bezirksentscheid. © privat

Erik: Ja, schon sehr oft. Und ich versuche, mich oft zu melden, wenn der Lehrer fragt, wer mal einen Text vorliest, als kleine Übung für die nächste Runde.

Was sagst du einem Grundschüler, warum Lesen so toll ist?

Lenni: Ich würde ihm sagen, dass er beim Lesen seine Fantasie mehr ausbilden kann. Bei einem Film guckt man sich alles an, beim Lesen muss man sich etwas vorstellen. Und man erfährt auch viele neue Sachen beim Lesen.

Valentina: Ich kann in eine völlig andere Welt abtauchen und kann Abenteuer erleben, die in der echten Welt gar nicht möglich sind. Ich finde, Bücher haben auch einen besseren Charme als Filme. Ich kann mir beim Lesen alles selbst vorstellen. Bei einem Film wird mir alles vorgegeben. Bei „Die Schule der magischen Tiere“ fand ich das Buch viel besser als den Film.

Erik: Man lernt viel, vor allem bei Wissensbüchern, und die Fantasie wird angeregt. Und wenn ich Langeweile habe und dann lese, dann vergeht die Zeit oft sehr, sehr schnell.

Mit welchem Buch bereitest du dich auf nächste Runde vor?

Erik: So wirklich bereite ich mich noch gar nicht vor ich lese einfach, worauf ich gerade Lust habe. Da ich den Termin noch nicht weiß, lass ich das auf mich zukommen.

Valentina und Lenni haben am 19. März beim Bezirksentscheid in Düsseldorf vorgelesen, es aber nicht zum Landesentscheid geschafft. Erik hat den Bezirksentscheid noch vor sich. Jedes Jahr nehmen über 600.000 Schülerinnen und Schüler aus der sechsten Klasse am Vorlesewettbewerb teil. Er zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben überhaupt und startet immer im Oktober an den Schulen. Der Vorlesewettbewerb wird schon seit 1959 jedes Jahr von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet.