Wichteltüren sind in Skandinavien sehr bekannt. Sie werden auch bei uns immer beliebter. Im Advent wird gebastelt.
Kennt ihr Tomte Tummetott? Über den Wichtel hat die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren eine Geschichte geschrieben. Sie erzählt von einer Winternacht, in der Tomte einen Bauernhof besucht. Haus- und Hofwichtel haben in Schweden, Dänemark und anderen nordischen Ländern eine lange Tradition.
Und in der Vorweihnachtszeit wird es dann richtig magisch. In Zimmerecken und an Fußleisten tauchen Wichteltüren auf. Plötzlich gibt es ganz viele Überraschungen. Denn die Wichtel, die jede Nacht ungesehen durch diese Türen kommen, sind witzige kleine Wesen. Sie helfen zwar bei den Weihnachtsvorbereitungen, spielen aber auch gerne Streiche. Sie rutschen zum Beispiel nachts auf einer Klopapierrutsche das Sofa runter, wenn sie den Schnee vermissen, weiß Sarah Arabatzis. Die Hagenerin hat einen Bastelblog, auf dem sie Anleitungen für viele zauberhafte Wichteltüren zeigt. Auch ein sehr erfolgreiches Bastelbuch gibt es von ihr. Denn der weihnachtliche Wichteltüren-Brauch setzt sich in Deutschland immer mehr durch. Die Bastel-Expertin findet das gut, denn er sorgt für viel gemütliche, gemeinsame Familienzeit, erzählt sie der Kinderseite.
Wer kommt denn eigentlich durch die Wichteltür?
Das ist ganz unterschiedlich. Jede Familie kann selbst entscheiden wer einzieht: Das kann ein junger oder ein alter Wichtel sein, bei manchen zieht auch eine Oma-Wichtelin ein. Manchmal passt eher ein junger Wichtel und keiner mit Knollennase und Bart. Dafür gibt es keine Anleitung, er muss einfach zur Familie passen.
Aber sehen kann man die Wichtel nicht?
Die Wichtel sind nicht unsichtbar, aber sie können sich ziemlich gut verstecken. Man sagt ja, Wichtel haben magische Kräfte. Die können sie aber auch verlieren, wenn ein Mensch sie sieht. Sie könnten dann zum Beispiel keine Wichteltüren mehr öffnen und die Menschen besuchen.
Und das will ja keiner…
Genau!
Woran merkt man denn, dass ein Wichtel da war?
In der Regel passiert immer etwas an der Wichteltür. Das können sehr unterschiedliche Aktionen sein. Er bringt Zutaten zum Plätzchen backen mit. Oder sein Baum vor der Tür ist geschmückt, und in einem Brief fragt der Wichtel, ob die Kinder nicht auch einen Baum besorgen wollen. Oder er bringt Geschenke mit, wie bei einem Adventskalender. Unser Wichtel heißt Tomte. Er spielt auch mal Streiche und hinterlässt Kekskrümel. Manchmal hat er auch Langeweile. Wenn es zum Beispiel draußen nicht schneit, dann ist er nachts die Couch runtergerodelt und morgens ist im Wohnzimmer eine Klopapierrodelbahn mit Schlitten…
Und wo gehen die Wichtel hin, wenn Weihnachten vorbei ist?
Also sie kommen ja von überall her, sie wohnen im Wichtelwald oder am Nordpol. Es heißt, dahin gehen sie nach Weihnachten zurück. Aber es ist oft so, dass die Kinder den Wichtel vermissen, er ist in der Zeit vor Weihnachten ja wie ein Freund gewesen. Darum wird es in meinem zweiten Buch gehen. Wie der Wichtel über das Jahr immer mal wieder auftaucht, etwa zu besonderen Anlässen wie an Geburtstagen. Er kann dann etwas mitbringen oder eine Postkarte aus dem Urlaub schreiben, da gibt es viele Ideen…
Was gefällt Ihnen am meisten an den Wichteltüren?
Mir macht alles Spaß, das Basteln, und dass die Kinder so fasziniert sind, jeden Tag runterstürmen und sich freuen und kaputt lachen, das ist einfach toll. Und es ist ein schöner Brauch für die Vorweihnachtszeit. Er sorgt für Gesprächsstoff in der Familie und das, was der Wichtel mitbringt, sorgt für unheimlich viel gemeinsame Familienzeit. Die Kinder basteln, malen oder backen und werden von dem Wichtel durch die Vorweihnachtszeit begleitet.