Voltigieren heißt turnen auf einem Pferd. Das braucht viel Training. Auch in Corona-Zeiten. Der Reitverein in Rhede hat sich daher was überlegt.
Putzen, füttern, trainieren und ganz viel Liebe. Wer Mitglied in einem Reitverein ist, hat eine ziemlich große Verantwortung. Denn da geht es nicht nur um die eigene sportliche Leistung. Sondern vor allem um das Pferd. Besonders beim Voltigieren ist es wichtig, dass zwischen Mensch und Tier ein riesiges Vertrauen herrscht. So ein Vertrauen aufzubauen, ist aber gar nicht so einfach, wenn die Reitschule wegen Corona zu hat.
Tanzen vor der Kamera
Beim Voltigieren geht es um das Turnen auf dem Pferd. Eine wackelige Angelegenheit, die viel Übung braucht. Mary Temminghoff (Foto) bringt es Kindern bei. Sie arbeitet beim Reitverein in Rhede. Ein normaler Unterricht findet im Moment nicht statt. Mary Temminghoff will aber, dass die Voltigierschüler dran bleiben.
„Uns ist wichtig, dass wir im Verein trotz Corona den Kontakt zueinander halten und den Kindern ein sportliches Angebot bieten, das auch von zu Hause aus funktioniert“, sagt sie. „Es gibt daher ein Online-Training, bei dem die Schüler zum Beispiel Ausdruckstanz machen. So bleiben die Kinder auf jeden Fall in Bewegung!“
Für jüngere Voltigierschüler von drei bis acht Jahren hat sich der Reitverein Rhede zusätzlich noch was überlegt: Es wurden kleine Übungsheftchen verteilt. Darin waren Aufgaben, die nur mit Hilfe eines Seilchens und eines Washi Tapes zu Hause umgesetzt werden können. Wer alle Aufgaben geschafft hat, konnte sie in dem Heft abhaken und sich dann einen Preis abholen.
„Außerdem bringen wir regelmäßig eine Zeitung raus“, erzählt Mary Temminghoff. „Darin stellen wir zum Beispiel die Voltigier-Pferde vor, zeigen Fotos, die uns die Schüler vom Online-Training schicken oder berichten, was gerade so auf dem Reiterhof passiert. Letztens war beispielsweise der Zahnarzt bei einem Pferd.“ Durch die Zeitung bekommen die Kinder Infos darüber, was in ihrer Abwesenheit so passiert. Sie können sogar selbst bei den Inhalten der Zeitung mitmachen. Und darüber freut sich Mary Temminghoff sehr.
„Wir gehören alle zusammen und sitzen alle im gleichen Boot“, sagt Mary Temminghoff. „Deshalb versuchen wir aus jeder Situation das Beste zu machen. Im Dezember gab es zum Beispiel auch eine Online-Nikolausfeier statt eines Turniers. Und wir haben einen Film aus vielen kurzen Videos gemacht, die uns die Schüler von ihrem Training geschickt haben.“
Trotzdem hoffen der Reitverein Rhede und alle anderen Pferdesport-Vereine, dass es bald wieder richtig losgehen kann.