Schülerinnen und Schüler in NRW lernen gerade von zu Hause aus. Dabei gibt es einige Probleme. Der 15-jährige Maurice erzählt uns davon.

Maurice Müller geht eigentlich gerne in die Schule. Seit dem Ausbruch des Coronavirus muss er aber mit vielen Veränderungen zurechtkommen. Genau wie du. Zuerst waren da die Masken und der Abstand. Und seit dem 11. Januar heißt es wieder Homeschooling. Der Unterricht findet online statt, was mal besser und mal schlechter klappt. „Digital ist wichtig, es läuft aber leider nicht immer alles glatt“, sagt Maurice.

Konzentration ist schwierig

Der 15-jährige Maurice (kleines Foto) geht in die zehnte Klasse. Er ist außerdem Mitglied der Landesschülervertretung in NRW. Das ist eine Gruppe von Jugendlichen in unserem Bundesland, die sich für die Interessen und Forderungen von Schülerinnen und Schülern einsetzt. Durch die Mitarbeit dort bekommt Maurice viel über die aktuelle Unterrichts-Situation mit. Auch von jüngeren Schülern.

„Von Jüngeren höre ich oft, dass es beim Homeschooling Probleme mit der Konzentration und der Motivation gibt“, erzählt der Schüler. „Das betrifft viele Fünft- und Sechstklässler.“ Auch Freunde und Mitschüler, die kleinere Geschwister haben, berichten ihm davon.

Maurice (15) ist Teil der Landesschülervertretung NRW.
Maurice (15) ist Teil der Landesschülervertretung NRW. © privat

Für Maurice und die NRW-Schülervertretung gibt es dafür mehrere Gründe: Viele Schüler haben zu Hause keinen richtigen Platz zum Lernen. Vor allem Kinder aus ärmeren Familien haben oft nicht die nötige technische Ausstattung. Viele müssen die Aufgaben am Handy machen und können nichts ausdrucken. Außerdem lenken sich Geschwisterkinder gerne mal gegenseitig ab.

Das größte Problem ist aber wohl, wenn von den Lehrern keine Rückmeldung kommt. „Beim Homeschooling schicken wir dem Lehrer die bearbeiteten Aufgaben per Mail zu. Dann sind wir darauf angewiesen, dass er uns dazu Rückmeldung gibt, damit wir wissen, was wir richtig oder falsch gemacht haben“, erklärt Maurice.

Manchmal kommt dann aber nichts. Das weiß er aus Erfahrung und von anderen. „Das passiert vor allem bei etwas älteren Lehrern, die sich mit der Technik nicht so gut auskennen“, sagt Maurice. „Das kann dann natürlich dazu führen, dass man nicht so motiviert ist wie im Klassenzimmer.“

Insgesamt findet Maurice den Online-Unterricht gut. Er findet es wichtig, dass Schulen digital arbeiten. Es müsse nur dafür gesorgt werden, dass alle dieselben Voraussetzungen haben. Dafür setzt er sich auch mit der Schülervertretung ein.

„Wir wollen in NRW alternative Orte zum Lernen einrichten. Die sollen besonders für die Schüler sein, die nicht die finanziellen oder sozialen Mittel fürs Homeschooling haben. Unter Einhaltung der Corona-Regeln können sie dann da in Ruhe lernen und das Internet nutzen.“