Die Menschen produzieren zu viel Verpackungsmüll. Vor allem der Plastikmüll belastet die Umwelt. Deutschland schiebt einen Teil des Problems ab.
Essen vom Lieferboten, einzeln verpackte Süßigkeiten, im Internet bestellte Kleidung: Bei diesen Dingen bleibt am Ende meist sehr viel Verpackungsmüll übrig, zum Beispiel Kartons aus Pappe oder Becher und Behälter aus Plastik.
Wir produzieren so eine Menge Müll. Im Jahr 2018 waren es in Deutschland fast 230 Kilogramm Verpackungsmüll pro Person. Das hat das Umweltbundesamt ausgerechnet. Diese Menge steigt jedes Jahr.
Mehr Müll in Corona-Zeiten
In Corona-Zeiten fällt bei den Menschen noch mehr Müll an. Die Leute sind häufiger als sonst zu Hause und bestellen mehr im Internet. Auch Essen wird in Verpackungen geliefert.
Plastik ist leicht. Im Jahr 2019 hat aber trotzdem jede Person in Deutschland im Durchschnitt etwa 38 Kilogramm Plastikmüll produziert. Eine ganze Menge! Und was passiert mit dem ganzen Müll? Eigentlich sollte es so sein, dass Produkte mit dem Zeichen „Grüner Punkt“ alle recycelt, also wiederverwertet werden. Altes Plastik wird also zu neuem Plastik. Das ist aber leider nur selten so.
Was im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne landet, wird zu einem großen Teil in großen Anlagen verbrannt. Das betrifft etwa sechs von zehn Säcken bzw. Tonnen. Beim Verbrennen wird Energie gewonnen. Es wird aber auch viel Kohlendioxid ausgestoßen und Giftstoffe müssen herausgefiltert werden.
Und was passiert mit den restlichen vier von zehn Säcken bzw. Tonnen? Etwa ein Drittel wird ins Ausland transportiert, nach Südostasien, aber auch nach Polen und in die Türkei. Dort soll der Müll recycelt werden. Das wird aber nicht gut geprüft. Die Länder sind mit der Menge überfordert. Deswegen wird immer wieder deutscher Müll auf ausländischen Müllkippen gefunden, zum Beispiel in Malaysia.
Vieles wird aussortiert
Der Rest des Plastikmülls geht an deutsche Firmen, die Müll recyceln. Die Mitarbeiter hier sortieren erst mal den schmutzigen Müll aus. Ihn kann man nicht wiederverwerten. Plastikmüll, bei dem mehrere Kunststoffe miteinander verbunden sind, wird auch aussortiert, weil man ihn nicht recyceln kann. Auch dieser Müll wird verbrannt.
Zum Schluss bleibt der Plastikmüll übrig, den man zu recyceltem Plastik machen kann. Es sind nur etwa 17 Prozent. Das heißt, von 100 Säcken bzw. Tonnen Plastikmüll werden nur 17 wirklich recycelt. Und nur eine kleine Menge davon hat eine gute Qualität.
Wie kann man das Problem lösen? Dazu lest ihr mehr in der nächsten Folge unserer Serie.
Es gibt einen „Plastikatlas“, der genau zeigt, was mit den deutschen Kunststoff-Abfällen passiert. Hier kann man ihn lesen: https://bit.ly/3oA926E