Im Sommer findet man Marlene und ihren Bruder Clemens oft im Stroh-Pool auf dem bauernhof. Teil 8 der Serie „Auf dem Hof“.
Der August glänzt mit Sonnenschein und Hitze. Das macht der Sommermonat eigentlich immer, aber in letzter Zeit übertreibt er. Auch den Hühnern ist es zu warm. Sie haben sich in und unter ihre mobilen Häuser verzogen. Erst wenn die Sonne untergegangen ist, picken sie wieder auf den Wiesen vor dem Dümptener Bauernhof.
Wenn es Marlene und ihrem Bruder Clemens im Sommer zu heiß wird, hüpfen sie in den Stroh-Pool. „Den haben Papa, Clemens und ich gebaut. Als Erstes haben wir viereckige Strohballen hingelegt, dann kam Vlies und Folie drüber und dann Wasser rein“, erklärt die Neunjährige. Sogar einen Sprungturm gibt es. Wer Marlene und Clemens auf dem Hof sucht, muss nur mal über den Pool-Rand lugen. Hier findet er sie meistens.
Das Becken aus Stroh gehört zu den schönen Seiten des Sommers auf dem Bauernhof. Hitze und Trockenheit machen aber auch Sorgen. Viele Felder müssen ständig beregnet werden. Um genug Luft durch die Hühnerställe zu bewegen, bleiben die Türen länger auf. Das empfindet der Fuchs als Einladung. Einmal hat er schon zugeschlagen.
Den Boden auflockern
Rund um den Hof ist einiges los: Die Kürbisse reifen, das Getreide ist abgeerntet, das Stroh fertig, nur die Kartoffeln wollen noch nicht aus dem Boden. Wo das Getreide stand, schimmert es jetzt grün. Das ist die Zwischensaat, erklärt Marlenes Mutter, Christiane in der Beeck-Bolten. „Senf, Rettich oder Lupinen sind Pflanzen, die dem Boden guttun.“ Durchwurzelung ist der Fachbegriff dafür, dass der Boden durch diese Pflanzen aufgelockert wird.
Direkt vor dem Hof ist alles bunt. Dahlien, Sonnenblumen, Zinnien, Eisenkraut und alle anderen Blumen zum Selbstpflücken blühen prächtig. Wie daraus ein schöner Strauß wird, hat sich Marlene bei ihrer Oma Edith in der Beeck abgeguckt. Sie bindet die Sträuße für den Hofladen. „Ich streiche die Blätter unten ab, damit der Strauß nicht zu dick und das Wasser in der Vase nicht so ekelig wird“, zeigt Marlene und bindet geschickt Zierdill, Zinnien und eine Dahlie zusammen. An der Zahl-Station gibt es dafür Gartenscheren und Bänder. Wer Blumen pflückt, steckt Geld in eine fest montierte Kasse. Viele kommen abends vorbei, um Blumen mit nach Hause zu nehmen. Vorher ist es ja auch viel zu heiß.
Der Bauernhof im August
Welche Pflanzen halten diese Hitze gut aus? Mit welchem Anbau können wir uns an immer extremeres Wetter anpassen? Diese Fragen beschäftigen gerade viele Landwirte, auch die Eltern von Marlene.
Corona ist weiterhin ein Thema. Jedes Jahr im Herbst bietet Christiane in der Beeck-Bolten Kürbis-Schnitzkurse an. Der bisherige Raum ist wegen der neuen Abstandsregeln zu klein dafür. Also musste die Werkstatt von Andreas Bolten umziehen. Gegenüber dem Hofladen entsteht jetzt ein großer, offener Arbeitsbereich.