Sie sind grün, stinken etwas und springen gerne in Pfützen: Der Autor und Zeichner Erhard Dietl hat sich die Wesen ausgedacht.

Erhard Dietl, der Erfinder der Olchis, hat allen Grund zu feiern. In diesem Jahr werden seine beliebten Figuren 30 Jahre alt. Neben dem Büchern gibt es inzwischen Olchi-Sticker im App-Store, Theaterstücke und im nächsten Frühjahr auch noch einen Kinofilm. Im Interview hat der Autor und Zeichner über die Wesen aus Schmuddelfing gesprochen.


Wie sind Sie auf den Namen für die Olchis gekommen? Es gibt Olching in der Nähe der Stadt München, kannten sie diesen Ort?

Nein, ich wusste damals nicht, dass es Olching gibt. Der Name ist mir sofort eingefallen, als ich die allererste Zeichnung gemacht habe. Ich habe an sumpfig und die Tiere Molche und Olme gedacht und dann ist mir Olchi in den Sinn gekommen. Das fand ich sehr passend für diese Müllmonster-Familie. Aber der Bürgermeister von Olching hat sich später mal bei mir gemeldet. Er freut sich sehr über meine Kinderbücher.

Was würden die Olchikinder an den heißen Sommertagen machen?

Naja, Olchis mögen es ja vor allem nass und regnerisch und matschig. Also ich denke mal, sie wären nicht sehr begeistert von den Temperaturen. Heiße Tage finden sie gar nicht krötig.

Wie war das vor ungefähr 30 Jahren, als sie den ersten Olchi gezeichnet haben? Erinnern Sie sich daran?

Ja, ich weiß es eigentlich noch ganz genau. Ich saß gemütlich auf meinem Sofa, als ich mir diese witzig-schräge Monsterfamilie ausgedacht habe. Vorher hatte ich schon eine Geschichte von Ursel Scheffler illustriert: „Ätze, das Tintenmonster“. Und da hat mir das schon gefallen: ein schräges Monster und dieses Fantasievolle. Mir solche Figuren auszudenken, das liegt mir.

Lesen Sie manchmal auch Kindern vor?

ARCHIV - 06.08.2020, Bayern, München: Der Kinderbuchautor und Illustrator Erhard Dietl.
ARCHIV - 06.08.2020, Bayern, München: Der Kinderbuchautor und Illustrator Erhard Dietl. © dpa | Sven Hoppe

Zwanzig Jahre lang habe ich sehr viele Lesungen gemacht. Seit drei, vier Jahren bin ich eher weniger unterwegs. Aber gerade letzte Woche war ich zu Gast in der Internationalen Jugendbibliothek in der Nähe von München. Da habe ich aus „Die Olchis im Bann des Magiers“ vorgelesen und dazu gezeichnet. Der Kontakt mit den Kindern und deren Eltern – es waren so ungefähr einhundert – macht mit immer viel Spaß und inspiriert mich.

Haben Sie auch sonst Kontakt zu Ihren Fans?

Ja, ich bekomme immer wieder Briefe von Kindern, Klassenbriefe, die mir Fotos oder Zeichnungen von olchigen Schulaktionen schicken. Viele schreiben auch eigene Olchi-Geschichten und manchmal bekomme ich Mails mit Fotos von Basteleien oder Gerichten, die die Kinder gekocht haben. Das sieht immer sehr olchig aus!