Wohin bringen die Müllautos eigentlich den Abfall, nachdem die Tonnen geleert werden? Wir beantworten alle Fragen rund um den Weg des Mülls.

Auf dem riesigen Hof der Müllverbrennungsanlage in Oberhausen ist einiges los! Immer wieder kommen voll beladene Müllautos an. An der Abkippstelle der GMVA werden die Müllautos ihre Ladung los.

GMVA steht für Gemeinschafts-Müll-Verbrennungsanlage. Hier werden der Restmüll und der Sperrmüll aus den Städten Oberhausen und Duisburg verbrannt. Das ist ganz schön viel Abfall, weiß Emre Aslan. Er ist Maschinenbauingenieur bei der GMVA. Er sagt: „Ungefähr 2200 bis 2500 Tonnen Müll kommen hier jeden Tag an. Das sind etwa 220 volle Müllautos.“

Von der Abkippstelle (Foto) kommt der Müll in einen speziellen Bunker.
Von der Abkippstelle (Foto) kommt der Müll in einen speziellen Bunker. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Ein riesiger Müllberg

Um den Müll abzukippen, fahren sie in eine Box, an deren Ende eine große Luke im Boden ist. Dort wird der Müll hineingekippt. Die großen Luken sind der Eingang zum Müllbunker. Hier wird der Abfall gelagert, bis er verbrannt wird.

In den Müllbunker kann man am besten von der Krankabine aus schauen. Das ist ein Raum mit großen Fensterscheiben ganz oben im Bunker. Von hier aus sieht man einen riesigen Müllberg! Ungefähr fünf Stockwerke hoch stapelt sich der Abfall. In der Krankabine sitzen zwei Arbeiter. Sie steuern große Greifer, die an der Decke des Bunkers hängen. Damit schaufeln sie den Müll in einen der vier Öfen. In welchem Ofen gerade Platz für eine neue Ladung Müll ist, sagt ihnen ein Computer.

Die nächste Station ist der Ofen. Vier Stück gibt es davon in der GMVA. Wie der Müll verbrannt wird, kann man nur durch ein kleines Fenster in der Wand des Ofens sehen. Das ist ziemlich verstaubt. Wer es trotzdem schafft, hindurchzuschauen, der sieht jede Menge Funken fliegen. „Der Müll wird bei ungefähr 1000 Grad verbrannt“, erklärt Emre Aslan.

Hier sieht man die ganze GMVA.
Hier sieht man die ganze GMVA. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Der große Ofen ist aber nicht die Endstation für den Müll. Denn bei jedem Feuer bleibt etwas übrig: Asche. In einer Müllverbrennungsanlage wird sie „Schlacke“ genannt. „Wenn man 1000 Kilogramm Müll verbrennt, bleiben etwa 250 Kilogramm Schlacke übrig“, sagt Emre Aslan. Im Schlackebunker wird dieser Rest gesammelt und dann sortiert. Alle Metallteile müssen zum Beispiel raus, denn die können wiederverwertet werden. Auch die restliche Schlacke wird so gut es geht noch weiter verwendet, zum Beispiel als Straßenbelag. So bleibt von dem riesigen Müllberg, den die Müllautos in die GMVA bringen, am Ende nicht mehr viel übrig.

Strom und Wärme aus Müll gewinnen

Wenn Restmüll verbrannt wird, entsteht Dampf. Der wird verwendet, um Strom und Fernwärme zu gewinnen. Mit dem Strom aus der GMVA könnte man ein Jahr lang alle Haushalte in Oberhausen versorgen.

Mit Fernwärme kann man heizen. Dann muss kein Öl oder Gas verbrannt werden, um die Heizung warm zu kriegen. Das ist gut für das Klima, denn beim Verbrennen von Öl und Gas entsteht viel Co2.

Beim Verbrennen des Mülls entstehen giftige Dämpfe. Sie werden aber nicht durch den Schornstein der GMVA in die Luft gepustet. In der Müllverbrennungsanlage gibt es mehrere Filter, die die Schadstoffe aus dem Dampf herausholen.