Wasserstoff ist ein umweltfreundlicher Treibstoff. Das chemische Element soll Benzin ersetzen.
Viele Experten sind sich einig: Wasserstoff ist einer der wichtigsten Energieträger der Zukunft. Die Europäische Union (EU) hat gerade einen Plan vorgelegt, wie die Nutzung von klimafreundlichem Wasserstoff stark ausgebaut werden kann. Und ins Sachsen-Anhalt wird eine Testanlage gebaut. Wir erklären euch, wieso Wasserstoff als umweltfreundlicher Treibstoff gilt:
Wasserstoff ist ein chemisches Element. Er kommt in unserem Universum am häufigsten vor. Auch auf der Erde gibt es jede Menge davon. Unter anderem bildet Wasserstoff zusammen mit Sauerstoff Wasser. Das Element steckt auch in allen Lebewesen, in Kohle oder Erdgas. Außerdem ist Wasserstoff ein sehr leichtes und brennbares Gas. Kommt es mit Sauerstoff aus der Luft in Kontakt und wird entzündet, so verbrennen die Gase gemeinsam zu Wasser. Dabei wird jede Menge Energie freigesetzt.
Ein explosives Gas
„Treibt man mit Wasserstoff Motoren an, ist das nicht weiter umweltschädlich“, erklärt der Experte Ulrich Schmidtchen. Außerdem sei Wasserstoff nahezu unbegrenzt vorhanden. Die viel genutzten Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas würden dagegen längst knapp werden. Dann klingt es doch super, künftig Fahrzeuge und andere Maschinen mithilfe von Wasserstoff umweltfreundlich anzutreiben. Dabei gibt es aber ein Problem. Für die Herstellung von Wasserstoff als Energieträger wird ebenfalls viel Energie benötigt. Die kam bislang zumeist aus sogenannten fossilen Brennstoffen wie etwa Erdöl oder Erdgas. Man pustet also Abgase in die Luft, um Wasserstoff überhaupt herzustellen! Solange das nur so funktioniert, kann ein mit Wasserstoff betriebener Motor nicht umweltfreundlich sein. Das soll sich aber bald ändern, weiß Ulrich Schmidtchen. Durch erneuerbare Energien aus Sonne, Wasser und Wind könnte man in Zukunft immer mehr Wasserstoff umweltfreundlich herstellen. „In Deutschland produzieren Windräder viel elektrischen Strom“, erklärt der Fachmann: „Oft mehr als nötig. Künftig könnten die Räder Wasserstoff herstellen, wenn gerade kein Strom gebraucht wird.“
Bis es so weit ist, muss es aber billiger und sicherer werden, den Treibstoff überall und in großen Mengen zu benutzen. Schließlich ist Wasserstoff ein explosives Gas. Es muss stark gekühlt werden, damit es flüssig wird. Und es muss in sicheren Tanks befördert werden, damit es nicht mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert. Doch Forscher sind zuversichtlich, dass Wasserstoff künftig immer mehr Autos antreiben und Häuser beheizen wird.