Momentan haben Feuerwehrleute sehr viel zu tun. Sie müssen in verschiedenen Wäldern Brände löschen. Wir erklären euch, wie ein Waldbrand entsteht

Natur‌ –‌ In den letzten Wochen konntet ihr sehr oft bei schönem Wetter draußen spielen. Schließlich hat es fast nie geregnet. Allerdings gibt es gerade viele Gegenden in unserer Region, in denen kräftiger Regen dringend nötig wäre. Denn viele Feuerwehrleute müssen zurzeit Brände in Wäldern löschen. Die sind für Menschen und vor allem für die Tiere und Bäume sehr gefährlich. Wir erklären, wie ein Waldbrand zustande kommt, wie er gelöscht wird und wie sich Brände vermeiden lassen.

Wie kommt es zu einem Waldbrand?

Leider sind Menschen in vielen Fällen schuld. Wenn ihr zum Beispiel mit Familie und Freunden im Wald grillt oder ein Lagerfeuer macht, fliegen Glut und Funken in der Luft umher. Diese Glut kann durch Wind so verstreut werden, dass Pflanzen Feuer fangen. Weitere Faktoren für Waldbrände können Blitzeinschläge und heiße Metallteile von umherfahrenden Autos sein. Und auch bei Forstarbeiten gibt es ein Risiko. Die Maschinen, mit denen im Wald gearbeitet wird, können Reibung und damit Funken erzeugen. Diese können mit etwas Pech ebenfalls Brände auslösen. Wenn es lange nicht regnet, laufen die trockenen Pflanzen schneller Gefahr, in Brand gesetzt zu werden. Diese Feuer breiten sich dann oft weiter aus, meist durch starken Wind.

Wie erfährt die Feuerwehr, wo es brennt?

Da gibt es viele Möglichkeiten. An verschiedenen Punkten stehen Waldüberwachungstürme, von denen Arbeiter aufsteigende Rauchwolken erkennen können. Auch Flugzeugpiloten, Waldarbeiter und sogar Spaziergänger können Informationen geben. Wichtig ist dann aber, der Feuerwehr einen möglichst genauen Ort zu melden. Das geht am besten mit einer Smartphone-App, die Koordinaten feststellen kann.

Damit es weniger Waldbrände gibt, müssten sich Menscher intelligenter verhalten. Und es müsste mehr regnen.
Damit es weniger Waldbrände gibt, müssten sich Menscher intelligenter verhalten. Und es müsste mehr regnen. © dpa | Jan Woitas

Welche Feuerwehr ist für das Löschen zuständig?

Zunächst muss immer die örtliche Feuerwehr zur brennenden Stelle fahren. Wenn diese Unterstützung braucht, kommen die Feuerwehren der Nachbarstädte dazu. Reicht auch das nicht, werden weitere Löschfahrzeuge aus der gesamten Region angerufen. So half zum Beispiel die Düsseldorfer Feuerwehr in der vergangenen Woche ihren Kollegen bei einem Brand an der knapp 50 Kilometer weit entfernten deutsch-niederländischen Grenze.

Woher kommt das Löschwasser?

In vielen Fällen aus nahe gelegenen Naturgewässern wie Seen und Flüssen. „Wir benutzen dabei Pumpen, die bis zu 7,5 Kilometer lang sind“, weiß Ulrich Cimolino, Branddirektor der Düsseldorfer Feuerwehr. Wenn kein Naturgewässer in der Nähe ist, nutzt die Feuerwehr oft auch Hydranten. Das sind quasi riesige Wasserhähne, die an vielen Stellen in Städten und Gemeinde stehen und an das Wasserleitungssystem angeschlossen sind.

Welche Folgen hat ein Waldbrand für die Natur?

Das kommt vor allem darauf an, wie schnell und weit er sich ausbreitet. Im besten Fall werden die Bäume kaum beschädigt. Wenn nur einige Blätter und Äste im Bereich der Baumkrone abbrennen, entstehen schon nach kurzer Zeit neue Triebe.

Es gibt aber auch Fälle, in denen die Pflanze komplett verbrennt und der umliegende Boden verglüht. Dann dauert es mehrere Jahre, bis an dieser Stelle wieder eine neue Pflanze wachsen kann. „Das ist sehr problematisch. Denn Bäume sind ein wichtiger Produzent von Sauerstoff. Zudem stabilisieren sie den Boden. Sind keine Bäume da, und es regnet über einen längeren Zeitraum, werden Bodenmassen weggespült und es drohen Schlammlawinen“, warnt Ulrich Cimolino.

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Für Tiere, die im Wald oder auf Bäumen leben, sind die Brände besonders gefährlich. Betroffen sind unter anderem Vögel, Eichhörnchen oder Koalabären. Sie sterben in den Flammen oder verlieren ihr Zuhause. Bei besonders schlimmen Waldbränden im Land Australien sollen im vergangenen Herbst und Winter nach Schätzungen mehr als eine Milliarde Tiere verstorben sein.