Stürmisches Meer, raue Winde, starke Männer – so stellt man sich die Zeit der Wikinger vor. Sie waren aber mehr als nur gefährliche Seeräuber.

Die Wikinger lebten vor ca. 1000 Jahren, zwischen 800 und 1100 nach Christus. Sie kamen aus den heutigen skandinavischen Ländern – also aus Dänemark, Schweden und Norwegen. Meist lebten sie allein, denn richtige Städte gab es oben im Norden noch nicht. Als Fischer und Landwirte hatten sie nicht viel zum Leben. Deswegen wird auch vermutet, dass die Wikinger sich aufmachten, um zu plündern und zu rauben. Sie waren in ganz Europa bekannt als gefürchtete Seeräuber.

Gefährliche Seeräuber und clevere Händler

Die Wikinger waren gute Seemänner. Sie bauten Schiffe, die schnell und schlank waren und im Meer, aber auch in flachen Gewässern sehr gut vorankamen. Die Schiffe nutzten die Wikinger für ihre Beutefahrten, denn über das Meer kamen sie schneller vorwärts als über Land. Sie waren aber nicht nur unterwegs, um Städte auszuplündern, sondern auch, um zu handeln. Die Wikinger fuhren bis ins heutige Russland und den vorderen Orient und tauschten Waren.

Die Metropole Haithabu

Ein Boot steht vor Häusern des Wikinger-Museums Haithabu in Schleswig-Holstein.
Ein Boot steht vor Häusern des Wikinger-Museums Haithabu in Schleswig-Holstein. © dpa | Carsten Rehder

Haithabu war eine der wichtigsten Handelsstädte in der Zeit der Wikinger. Haithabu lag in einer Bucht, die heute in Schleswig-Holstein, im Norden von Deutschland, liegt. Damals gehörte die Stadt aber noch zu Dänemark. Die Stadt der Wikinger war durch die Bucht gut geschützt, aber über einen Fluss zum Meer gut angebunden. Haithabu war die erste richtige Stadt in Nordeuropa. Händler aus der ganzen Welt kamen dort hin, um zu tauschen und zu handeln.

Leif Erikson, der Weltentdecker

Viele kennen die Geschichte von dem Spanier Christoph Kolumbus, der als erster Europäer nach Amerika gekommen sein soll – der erste Mensch aus Europa in Amerika war aber der Wikinger Leif Erikson. Um das Jahr 1000 machte sich der Wikinger auf den Weg. Erst kam er nach Grönland, von dort aus segelte er nach Amerika, ohne Kompass. Er tauft e Amerika „Vinland“ womit er wahrscheinlich „Weideland“ meinte. Erst 500 Jahre später, im Jahr 1492, segelte Kolumbus los und „entdeckte“ Amerika neu.

Das Ende der Wikinger

Die Wikinger waren so erfolgreich, weil sie so gute Handwerker waren und die besten Schiff e bauen konnten. Andere Länder in Europa schauten sich etwas von dieser Kunst ab und fingen auch an, bessere und schnellere Schiffe zu bauen. Dadurch verloren die Wikinger ihren Vorteil.

Noch heute sind viele Menschen beeindruckt von der Zeit der Wikinger. Es gibt viele Wikingerfeste, auf denen sich Menschen als Wikinger verkleiden.
Noch heute sind viele Menschen beeindruckt von der Zeit der Wikinger. Es gibt viele Wikingerfeste, auf denen sich Menschen als Wikinger verkleiden. © dpa | Markus Scholz

Mehr als 250 Jahre dauerte die Zeit der Wikinger an, in der sie Europa fest im Griff hatten. Mit der Zeit setzten sich die Wikinger aber sozusagen zur Ruhe. Aus den kleinen Orten in Dänemark, Schweden und Norwegen wurden größere Städte. Auch, dass sie anfingen an Gott zu glauben, sorgte wahrscheinlich dafür, dass die Wikinger zuhause blieben. Außerdem wurden die drei skandinavischen Länder zu richtigen Königreichen.

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