Fridays for Future ruft zum globalen Klimastreik im Internet auf. Die Demo-Schilder sollen aber auch in Fenstern von Häusern zu sehen sein.
Demos in 150 Ländern und Millionen Menschen, die für den Klimaschutz auf die Straße gingen. So sah der erste globale Klima-Streik von Fridays for Future (FFF) vor gut einem Jahr aus. Jetzt ist alles anders. In der Corona-Zeit sind Demonstrationen verboten. Die Ansteckungsgefahr ist zu groß. Deswegen fällt der globale Klima-Streik an diesem Freitag anders aus, als geplant.
Die FFF-Gruppen in deutschen Städten haben sich online organisiert und protestieren weiter. Bundesweit gibt es seit März täglich viele Webinare. Das sind Internet-Vorträge zum Klimaschutz, aber auch zu anderen Themen wie Flüchtlinge oder Fake News.
Einzelaktionen am 24. April
Auch die Ortsgruppen sind aktiv. „Es ist wichtig, sich und andere zu schützen“, betont Sarah (17) von der FFF-Ortsgruppe Neukirchen-Vluyn. Trotzdem wünscht sie sich auch in der Corona-Krise mehr Aufmerksamkeit für Klimaschutz und Umwelt. Deswegen sind am 24. April Einzelaktionen geplant.
Die FFF-Mitglieder gehen – jeder für sich – mit Demo-Schildern durch die Stadt. Und sie schreiben mit Kreide ihre Forderungen auf die Bürgersteige. Mara (17) will aufschreiben, dass jede Krise wie eine Krise behandelt werden sollte. Auch die Klima-Krise. Und dass die Bundesregierung, wenn sie der Wirtschaft helfen will, dabei auch an das Klima denken soll. „Es gibt viele Dinge, mit denen man gleichzeitig die Klima-Krise bekämpfen kann, es muss etwas passieren.“
Livestreams auf Instagram und Youtube
Das findet auch Jason (15). Der Oberhausener Schüler sagt, dass wirtschaftliche Hilfen auch mit Forderungen verbunden sein müssten. Etwa wenn Fluggesellschaften finanziell unterstützt würden. „Dann könnte eine gewisse Summe davon in die Entwicklung von CO2-freiem, synthetisch erzeugtem Kerosin gehen.“
Auch Jason hat festgestellt, dass sich die Wahrnehmung von FFF geändert hat. „Fridays for Future ist im Netz präsent, aber nur für die, die sich sowieso schon dafür interessieren.“ Den kommenden Freitag sieht das Mitglied von FFF Oberhausen als Chance, das wieder zu ändern. In Oberhausen wird es dann zwei Livestreams auf Instagram und Youtube geben. Darin enthalten: Diskussionen und Grüße von Musikern.
Ähnliche Aktionen in Berlin
„Wir rufen auch dazu auf, in Oberhausen einen Spaziergang zu machen, alleine mit Demo-Schild“, sagt Jason. Fotos davon werden im Internet geteilt, die Schilder sollen dann später in die Fenster gehängt werden. So dass FFF auch in der Corona-Zeit überall zu sehen ist.
In der Hauptstadt Berlin wird es ähnliche Aktionen geben. Denn das Verständnis für das Demo-Verbot ist bei den Aktivisten groß. Sie sind sich aber auch sicher: Für den globalen Klimaschutz braucht es langfristige Lösungen. Deswegen wollen sie sich weiter dafür einsetzen.