Das Schul-Halbjahr endet diese Woche: Wer schlechte Noten bekommt, muss keine Angst haben. Noch ist alles möglich. Die Zeugnisse sollen anspornen

Schon wieder Zeugnisse! Gab es nicht erst im Sommer welche? Manche Kinder freuen sich, wenn sie in dieser Woche ein Blatt voller Noten für ihre Leistungen bekommen. Andere fragen: Wozu brauchen wir eigentlich Halbjahres-Zeugnisse? Wir erklären euch, wieso zwei Zeugnisse im Jahr besser sind als eins.

Das ist ein bisschen wie bei einem wichtigen Fußballspiel. Wenn die erste Halbzeit endet, geht meistens eine Mannschaft traurig in die Kabine, weil sie weniger Tore geschossen hat als die andere. Aber eigentlich gibt es keinen Grund zu verzweifeln. Die nächste Halbzeit ist genau so lang, die Fußballer können das Spiel noch gewinnen. Oft gelingt ihnen das.

Zensuren erst ab Klasse 8?

Auch das Halbjahres-Zeugnis ist nur ein Zwischen-Ergebnis. Selbst wenn man schlechte Zensuren hat, ist nichts verloren. Das Zeugnis macht es wie der Trainer in der Kabine: Es soll anspornen und zeigen, wo man sich verbessern kann. Und wer gute Noten hat, bekommt eine Art schriftliches Schulterklopfen: Weiter so!, sagt das Zwischenzeugnis dann.

Nicht alle Kinder lesen Bewertungen von „sehr gut“ bis „ungenügend“ auf ihrem Zeugnis. In den meisten Schulen werden ab der zweiten oder dritten Klasse Noten vergeben. Darüber streiten sich die Experten. Einige finden: „Noten sollte es erst ab der achten oder neunten Klasse geben.“ Sie meinen, dass Schulnoten nichts darüber verraten, was ein Kind kann: „Zensuren zeigen nur, wie gut man in seiner Gruppe ist.“

Die Sorgen der Lehrer

Wenn keine Noten vergeben werden, schreiben die Lehrer ins Zeugnis einen längeren Text über die Leistungen der Kinder. Das wirkt oft freundlicher als eine schlechte Zensur. Aber der Schüler weiß dann auch nicht so genau, wo er steht, erklären Experten, die Noten sinnvoll finden. Denn: Zahlen sind klarer als Worte. Außerdem bereitet es den Lehrern viel Arbeit, für alle Kinder in der Klasse einen möglichst gerechten Text zu schreiben.

Ihr ahnt das vielleicht gar nicht: Auch die Lehrer sorgen sich um eure Zeugnisse. Den meisten fällt es nicht leicht, eine „Fünf“ aufzuschreiben. Pssst!, Geheimwissen: Es gibt auch Lehrer, die vor dem Zeugnis-Tag unruhig schlafen, weil ihnen die schlechten Schüler leid tun.