Am Dienstag, 7. Januar, sind vier Sternsinger aus Bochum zu Besuch im Kanzleramt Berlin. Sie treffen dort Angela Merkel.
Alexandra ist schon ein bisschen aufgeregt: „Ich bin gespannt, wie das wird, Frau Merkel nicht nur im Fernsehen zu sehen, sondern in echt, und sie mal richtig reden zu hören. Das wird das Highlight!“ Zusammen mit ihren Freunden Tobias, Melina und Felix wird die 13-Jährige aus der Stadt Bochum bald tatsächlich Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen.
Die vier Kinder sind Sternsinger – und immer am Anfang des neuen Jahres lädt die Bundeskanzlerin Sternsinger-Gruppen zu sich in die Stadt Berlin ein. Dieses Mal ist die Gruppe aus Bochum mit dabei. Die vier Kinder vertreten dann die Sternsinger aus Städten im Ruhrgebiet und im Sauerland.
Kinder aus ganz Deutschland
In Berlin werden sie zusammen mit über 100 anderen Sternsingern aus allen Teilen Deutschlands bei Angela Merkel zu Gast sein. In einer großen Halle im Bundeskanzleramt wünschen sie der Kanzlerin dann alles Gute für das neue Jahr und singen in ihren Liedern von Weihnachten. Und sie schreiben einen Spruch an die Wand des Kanzleramts, den die Sternsinger auch an andere Häuser schreiben: „20*C+M+B+20“.
Die Sternsinger sprechen und singen von Jesus Christus, weil sie mit ihren bunten Gewändern und goldenen Kronen Männer darstellen, die nach der Geburt des Jesuskinds die junge Familie besucht haben. Die Bibel berichtet, dass Sterndeuter gesehen haben, wie am Himmel ein besonderer Stern aufgegangen ist. Diesem Stern liefen sie so lange hinterher, bis der Stern über der Krippe mit dem Jesuskind stehen blieb.
Weil die Sterndeuter dem Jesuskind damals Gold und andere kostbare Geschenke brachten, haben die Menschen später gesagt, es seien wohl Könige gewesen. Da passt es gut, dass die Kanzlerin in Berlin Alexandra, Melina, Felix, Tobias und die vielen anderen Stern
singer genau da empfängt, wo sie sonst Könige, Präsidenten und andere wichtige Politiker begrüßt.
„Ich würde Frau Merkel gern erzählen, wie viel wir als Sternsinger gesammelt haben – und wie sich die Leute in unserer Gemeinde über unseren Besuch gefreut haben“, sagt Alexandra. „Und ich würde Frau Merkel sagen, wie lange wir vier schon bei den Sternsingern dabei sind.“ In der Bochumer Gemeinde gehören die vier Kinder nämlich schon zu den Großen.
Eine Spendendose fürs Geld
„Meist fangen die Sternsinger bei uns als Kommunionkinder an“, erklärt Alexandra. Das sind die Acht- oder Neunjährigen, die sich in der katholischen Kirchengemeinde auf das Fest der Erstkommunion vorbereiten. „Manche fangen aber noch früher an – und viele bleiben dann dabei“, sagt Alexandra.
Und Tobias erklärt. „Das Tolle ist, dass wir armen Kindern helfen können und gleichzeitig den Menschen hier bei uns eine Freude machen.“ Mit dabei haben die Sternsinger immer eine Spendendose, in der sie Geld sammeln, um damit anderen Kindern zu helfen, denen es nicht so gut geht wie den meisten Kindern und Jugendlichen in Deutschland.
2018/19 haben die Menschen in Deutschland mehr als 50 Millionen Euro für die Sternsinger gespendet. Damit konnte die Sternsingeraktion über 1800 Hilfsprojekte in ganz vielen Ländern der Erde unterstützen.
Projekte für den Weltfrieden
In diesem Jahr werben die Sternsinger vor allem um Projekte, die Frieden stiften, wo es Streit und Krieg gibt. Als Beispiel erzählen die Sternsinger dann von dem Land Libanon. Dort gab es viele Jahre lang einen Bürgerkrieg, weil verschiedene Gruppen in dem Land sehr zerstritten waren.
Auch heute noch gibt es im Libanon viele Konflikte und viele Menschen, die aufgrund dieser Konflikte in Armut leben. Aber es gibt auch viele Menschen, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen. Solche Projekte unterstützen die Sternsinger.